Bosau 7: "Friend or Foe"

 

Bosau 7 (29.09.2000 - 1.10.2000):

Vorab die Ausschreibung:

Wieder einmal hatte eine Regentschaft in Bosau unter keinem guten Stern gestanden. Graf Calatin hatte, wie alle seine Vorgänger, dieses Amt nur kurzzeitig inne - bis ihn ein mysteriöser Tod ereilte. Nicht einmal seine Leiche war nunmehr zu finden. Dabei hätte seine Regierungszeit kaum besser starten können: der Zeitriß war ein- für allemal verschlossen, die hiesige Sektion der "Bruderschaft der unheiligen Flamme" mit Vehemenz zerschlagen worden, und sogar das Sorgenkind des Landes, die Stadtwache, war zu einer stattlichen Größe angestiegen. Damit waren natürlich noch nicht alle Probleme geklärt. Die verschobene Reform des Gildensystems stand noch immer aus, der Unmut der Bevölkerung bezüglich dieses Themas war mehr als deutlich. Die Zugänge in die Unterwelt sollten versiegelt werden, um den Drow zumindest vorerst weitere Übergriffe auf das Dorf unmöglich zu machen. Und die Handelsbeziehungen hatten sich zwar verbessert, waren aber noch weit von einem stabilen Zustand. Jetzt stand die Grafschaft erneut ohne Regenten diesen Sorgen gegenüber. Zusätzlich tauchten am Horizont neue Probleme auf. Der Hüter des Waldes, Boltar, war mehr als unzufrieden darüber, das Calatin ein Ehrenmal im Walde erhalten sollte. Zwar war Calatin auch ein Druide, doch hatte er einen Lehnseid auf Herzog Ernst-Adolf von Holstein geleistet. Unklar war noch, wie sich sein Unmut äußern würde. Zudem hatten sich, ohne wirkliches Verschulden der Grafschaft, die Beziehungen zu den Echsen des Sees wieder abgekühlt. Diese gingen derzeit ihren eigenen Problemen nach, die vermutlich mit den merkwürdigen Mutanten-Echsen, die mehrfach tot an den Strand gespült worden waren, zu tun hatten. Mit den Orks wiederum schien endlich ein stabiler Zustand erreicht zu sein. Sie hatten sogar den Rat - oder, in dessen Vertretung die Champions der Grafschaft - zu einer Art Spiel der Freundschaft geladen. Oder eher wohl gefordert, denn eine Ablehnung würde mit Sicherheit eine Beleidigung darstellen. Demnach suchte der Rat also händeringend nach Spielern, die sich mit Kette, Stab und Schädel den Orks zu stellen bereit waren.

 

Wieder einmal traf das Schicksal die Bürger von Bosau hart und unerwartet. Der Graf ist tot, verstorben auf einer seiner diplomatischen Reisen, dahin gesecht an einer unbekannten Krankheit. Doch es kommt noch schlimmer. Der Rat, der nun einspringen mußte bestand nur noch aus zwei Leuten - Malach und Marrydok. Alle anderen Mitglieder waren verstorben oder der Grafschaft ferngeblieben, abgeschreckt durch die Ereignisse der letzten Monate.

Der verbliebene Rat hatte alle Hände voll zu tun und kaum mehr in der Lage die ihnen gestellte Aufgabe zu bewältigen. Verhandlungen mit den Echsen, Gildenangelegenheiten, die Orks - alles verlanget die Aufmerksamkeit des Rates. Alles schien diesem über den Kopf zu wachsen und als die Situation fast eskalierte erschien ein Bote aus Holtstein. Der neue Graf soll kommen. Gregor von Waldenstein so hieß er und war Abgesandter Bosau am Hofe Holstein. Die Erwartung seiner Ankunft waren begleitet von gemischten Gefühlen. Er kam aus Bosau, was man als gut bezeichnete, doch er war lange am Hofe des Herzog gewesen und sicherlich ein treuer Gefolgsmann. Auch die schlechte finanzielle Lage der Grafschaft, würde ihn nicht sehr erfreuen, ganz zu schweigen von den Problemen die sie hat und noch bekommen sollte.

Denn trotz der freundschaftliche Beziehung zu den Echsen griffen mutierte Echsen mehrfach das Dorf an. Die Echsen beklagten dies sehr und sprachen von einer steinernen Statue, die in den See geworfen worden war und diesen nun verseuche (siehe dazu Bosau 5). Man begann sofort mit den Vorbereitungen zur Hebung und Vernichtung der Statue. Doch das sollte nicht das einzige Problem bleiben...

Es war einmal wieder einer dieser dunklen Nächte als plötzlich die Dunkelelfen aus ihren Löchern kamen und über die arme Bevölkerung herfallen wollte, doch noch während sich die Fronten formierter erschienen zwei Personen, die zuvor eher im Unerkannten geblieben waren. Die Contessa erschien auf den Schlachtfeld und nahm den Dunkelelfen den Vorteil der Nachsicht, indem sie ein helles Lich über den Schlaftfeld erstrahlen ließ. Und als man sich in diesem Licht gegenüberstand sprach Boltar der erste Druide des Zirkels bei Bosau zu den Kämpfenden und verschaffte den Verteidigern einen entscheidenden Vorteil, so schlug man die Dunkelelfen zurück.

Das Auftreten beider Personen, der Contessa und Boltar, ist sehr erstaunlich, da sich beide bisher nie direkt in die Angelegenheit von Bosau einmischten. Niemand hatte mit so etwas gerechnet und so brachte man Boltar Dankbarkeit und der Contessa Mißtrauen entgegen. Das stellte sich jedoch bald als fataler Fehler heraus, doch dazu später mehr...

Ein neuer Tag kam und man machte sich Gedanken, wie man die Dunkelelfen von Bosau verhalten könnte. Auch an dem Problem mit der Statue wurde gearbeitet. So kam es, daß plötzlich die Contessa hilfsbereit zur Seite stand und sich des Abends der Statue annahm und somit dieses Problem behob. Die Angelegenheit mit den Dunkelelfen gestaltete sich weitaus schwieriger. Doch zuvor erreichte der neue Graf Bosau und bereitete ihm einen angemessenen Empfang. Er übernahm das Amt und leitete in die Wege, das Rufus von der Tannen, Malach und Marrydok als seine Vertreter handelten und ihr Wort sein Wort wäre. Am Rande sei noch zu erwähnen, daß die Gilden tagten und im Namen des Grafen die Finanzpolitik übernahmen, woraufhin die längst überfälligen Steuern eingetrieben wurden. Zudem fand eine außergewöhnliches Sportereignis statt. Eine bosauer Auswahl spielte eine Jaggar-Wertsteit gegen eine orkische Aufstellung und sensationeller Weise gewann das bosauer Team.

Es sah ganz so aus, als wenn das Glück den Bosauer wieder hold war. Auch hatte man eine Möglichkeit gefunden, die Gänge zu den Dunkelelfe auf einmal zu schließen. Diese wurde auch in der Nacht erfolgreich abgeschlossen, wobei man heftig um den Erfolg kämpfen mußte. Das Glück schien perfekt, Bosau hatte es geschaft alles Sorgen hinter sich zu lassen. Selbst Mutabilo, der einmal kurz erschien schien seine Gefährlichkeit und Bösartigkeit abgelegt zu haben und verschwand ohne großen Schaden anzurichten. Doch etwas war da noch, fast alle hielten es für unbedeutend, ja sogar unwichtig. Boltar verhielt sich merkwürdig. So tötete er die bekannte alte Frau, die ein jeder als gut und hilfsbereit kannte, unter dem Vorwand, das sie von Bösen verwirkt und verdorben war. Diese Geschehen leitete jedoch eine Folge von Ereignissen ein, dessen Ausmaße sich keiner Vorstellen konnte und auch kann.

Noch im Freudentaumel bereitete man das Erntedankfest vor und am Mittag des nächsten Tage zog man in einer großen Prozession hinunter zum See um für die reichliche Ernte zu danken. In der Zwischenzeit Hatte jedoch Boltar mit einem merkwürdigen Gebräu viele der Anwesenden in seinen Bann gezogen, sogar der Graf hatte von dem Gebräu getrunken und war ihm treu ergeben. So kam es, daß Boltar bei der Zeremonie des Dankes erschien und mahnende Worte sprach. Er strafte alle für ihrer vergehen an der Natur mit der Rückführung der Feldfrüchte in die Natur. Da aber fast alle im Bann von Boltar standen, dankten sie ihm und fühlten sich von seiner Handlung gesegnet. Nur wenige sahen mit entsetzen den Folgen entgegen, die dadurch ausgelöst wurden. Boltar hatte die Macht übernommen, doch zu welchem Zwecke ist unklar. Keiner vermag zu sagen, welche Ziele er verfolgt, noch aus welchem Beweggrund.

Nur eines ist gewiß: Die wenigen die noch frei in ihrer Handlung sind, werden nichts unversucht lassen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und das schlimmste abzuwenden.

 

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Updated: 04.10.2000 by Master Gono (eMail: STD10287@dial.tf.uni-kiel.de)