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Paul Schneider

Stationen auf dem Lebensweg

Als Dissident im "Dritten Reich"

Otto Wels   1933   Dornholzhausen, Hochelheim, Wetzlar und Koblenz
  Oktober   Die erste offene Auseinandersetzung
Der Hochelheimer Pfarrer kanzelt E. Röhms Kritk des "Muckertums" ab. Die N.S.D.A.P. - Kreisleitung in Wetzlar verlangt vom Konsistorium in Koblenz Konsequenzen. Nach einem Gespräch mit Bischof H. Oberheid nimmt sich Schneider öffentlich zurück.
Hindenburg stirbt   1934   Dornholzhausen, Hochelheim, Wetzlar und Koblenz
  28. Januar   Auf Betreiben der Partei beurlaubt und versetzt
In einer Predigt bezieht Schneider Stellung zu aktuellen Themen. J. Goebbels wird namentlich angegriffen. Noch am nächsten Tag fordern die N.S.D.A.P. - Kreisleitung und der Landrat von Wetzlar von der Kirchenleitung in Koblenz Konsequenzen. Am übernächsten Tag findet auf dem Konsistorium ein Gespräch mit dem Dissidenten statt. Paul Schneider willigt in seine Versetzung ein und relativiert sich selbst. Bis zum Antritt seiner neuen Stelle hat der Pfarrer Urlaub - inmitten seiner Gemeinde.
Feldarbeit   1934   Dickenschied und Womrath
  8. Mai   Der Pfarrer von Dickenschied und Womrath
Paul Schneider wird als Pfarrer von Dickenschied und Womrath auf dem Hunsrück eingeführt. Die Gemeinden haben zusammen etwa 500 Seelen - eine der kleinsten Pfarrstellen der Rh. Provinzialkirche.
Gefängnis   1934   Gemünden Simmern/Hunsrück
  11. Juni   Die erste Verhaftung Paul Schneiders
Paul Schneider vertritt einen Kollegen. Er beerdigt einen Hitlerjungen der "Ersten Stunde". Es kommt zum Eklat, als der N.S.D.A.P. - Kreisleiter den "Himmlischen Sturm Horst Wessel" beschwört und der Pfarrer es ihm verwehrt. Schneider kommt am 14. Juni für sechs Tage in Schutzhaft.
Heil! Heil?

Saar Heim ins Reich

  1935   Berlin - Dahlem und Kirchberg/Hunsrück
  16. - 19 März   Die zweite Verhaftung Paul Schneiders
Die 2. Bekenntnissynode der Altpreußischen Union verabschiedet ein Wort an die Gemeinden (4./5. 3.).
Der Reichsinnenminister verbietet den Pfarrern die Veröffentlichung dieses Wortes.
Paul Schneider läßt sich nichts verbieten. So gehört er zu den 715 Pfarrern, die den Sonntag in Polizeihaft verbringen.
Stalin auf dem Gipfel   1937   Berlin, Dickenschied und Koblenz
  31. Mai   Die dritte Verhaftung Paul Schneiders
Die Gestapo verhaftet Paul Schneider und bringt ihn nach Koblenz, in "Schutzhaft". Hintergrund. Gegen örtliche N.S.D.A.P. - Größen hatten die Kirchengemeinden ein Bußzuchtverfahren eingeleitet. Am 24. Juli wird Schneider wieder auf freien Fuß gesetzt. Trotz Ausweisung predigt der Pfarrer am 25. Juli in Dickenschied und Womrath.
Schneider   1937   Baden-Baden, Eschbach
  Juli - Oktober   Eine Atempause
Nach der illegalen Predigt macht Paul Schneider Urlaub in Baden-Baden, bei der Stadtmission. Er vertritt danach einen Kollegen im Hessischen. Die Leitung der bekennenden Kirche vermag zur Frage der Ausweisung keine Antwort zu finden.
Gefängnis   1937   Dickenschied, Kirchberg/Hunsrück, Koblenz
  3. Oktober   Die vierte Verhaftung
Die beiden Presbyterien der Kirchengemeinden hatten dringend um die Rückkehr ihres Pfarrers gebeten. Schneider entspricht dem Wunsch und hält noch einmal den Erntedankgottesdienst in Dickenschied. Auf dem Weg zum Womrather Erntedankfest wird er am Waldrand verhaftet. Nach kurzer Haft in Kirchberg kommt er nach Koblenz ins Gefängnis.
KZ-Opfer Kolbe   1937   Berlin, Koblenz, Buchenwald bei Weimar
  27. November   Das Konzentrationslager
Paul Schneider kommt ins Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar. Hitler selbst hat den Befehl dazu unterschrieben. Der Dorfpfarrer gilt als "persönlicher Gefangener des Führers".
Caudillo Franco   1939   Düsseldorf, Berlin
  15. Juli   Das "Gesetz Schneider"
Der Oberkirchenrat in Berlin erläßt die "Verordnung über die Versetzung von Geistlichen aus dienstlichen Gründen" - auf Betreiben des Konsistoriums in Düsseldorf. Mit der Geheimen Staatspolizei war abgesprochen, daß Schneider in den Wartestand versetzt werden sollte - mithilfe der "Verordnung über die Versetzung ...". Das Konsistorium leitet nun auch ein Verfahren anhand dieser Verordnung ein.
    1939   Dickenschied, Buchenwald bei Weimar
  18. Juli   Die Todesnachricht
Margarete Schneider erhält ein Telegramm. Es unterrichtet sie vom Tod ihres Mannes im Konzentrationslager Buchenwald. Sofort bricht sie nach Weimar auf, um die Leiche von Paul Schneider zu überführen.
Gedenken   1939   Dickenschied
  21. Juli   Trauergottesdienst und Beerdigung Paul Schneiders.
Die Beerdigung des Pfarrers von Dickenschied und Womrath geschieht unter großer Anteilnahme: Mit der Witwe und ihren sechs Kindern trauern die gesamte Bevölkerung von Dickenschied und Womrath, Katholiken und Protestanten. 200 Pfarrer geben ihrem Kollegen das letzte Geleit. Protestanten aus den Niederlanden und der Schweiz sind zugegen. In der "Times" erscheint ein Nachruf auf den Dorfpfarrer. Betroffenheit bei der Gestapo, N.S.D.A.P. und dem Evangelischen Konsistorium in Düsseldorf.
D. Bonhoeffer   1939   Düsseldorf
      Wer war schuld?
Das Evangelische Konsistorium macht der Geheimen Staatspolizei Vorwürfe:
Wofür denn die Beisetzung in Dickenschied gestatten! Warum denn die Gestapo dafür die Erlaubnis erteilt habe?
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