Sachverstand2 @ geocities.com:
Umdrehen des Drehsinns eines Kassettenrekordermotors
und
Fotografieren kleiner Dinge mit der Digitalkamera
Wie dies in eine Datei kam
Ich habe herausgefunden, wie man den Drehsinn eines Kassettenrecordermotors
umdreht. Das wollte ich in eine html-Datei stecken. Und dachte mir, ein
paar Fotos wären nett.
Also machte ich welche und beschrieb das Verfahren gleich mit. Viel
Spaß beim Lesen.
Drehsinn
Wer kennt das Problem nicht: Der Motor des alten Kassettenrekorders ist
gestorben, im Schrott liegt noch ein neuer... der läuft sogar und ist
durch den Poti (erkennbar am Schlitz am Motorboden) drehzahl-einstellbar...
und die Schraubenlöcher passen und der Achsendurchmesser stimmt, so daß
man das alte Treibrad nehmen kann...
aber *schluchz* der neue dreht falschrum!!!
Funktionsprinzip
Wie man auf dem Bild sieht,
haben praktisch alle diese Motoren einen 3-poligen Läufer.
Er funktioniert aber anders als ein normaler Gleichstrommotor: mit diesem
drei Wicklungen wird ein 2-poliger Magnet "simuliert".
Und der dreht nunmal andersrum, wenn man
- entweder den Strom herumdreht oder
- das Magnetfeld herumdreht (um 180°).
Den Strom herumdrehen geht nicht. Hab ich probiert. Da ist die Elektronik
dagegen.
Sofern man es aber schafft, den Magneten herumzudrehen (d.h. den Topf,
in dem er sitzt), läuft der Motor andersherum.
Beim vorliegenden Motor sind zu diesem Zweck zwei Ausnehmungen vorhanden,
die man paarweise tauschen kann:
Wissenswertes zum Auseinandernehmen
Die Motoren lassen sich mit einem Schraubenzieher leicht sprengen.
Dabei kann man Leiterplatten abbrechen. Halten Sie also einen Lötkolben
bereit.
Das größte Problem ist, die Elektronikplatine ZUSAMMEN mit den Bürsten
herauszubekommen. Wie Sie sehen,
handelt es sich um feine, gezahnte Bleche, die mit Antischwing-Schaumstoff
beklebt sind. Das ist sehr schwer wieder zusammenzufummeln, es sei denn,
Sie haben 4 Hände.
FALLS Sie also irgendwann den Verdacht haben, jetzt müßte die
Elektronik-Platine kommen, SCHÜTTELN Sie sie zusammen mit dem Läufer
heraus. WIDERSTEHEN Sie dabei lange der Versuchung, oben auf die Achse zu
klopfen.
Umd machen Sie zwei fette Punkte auf die Platine und den Magnete, damit Sie
wissen, wie's vorher zusammenwar.
Wissenswertes zum Montieren
Der Magnet hat die blöde Eigenschaft, magnetisch zu sein. Bei manchen
Motoren bringen Sie die Läufer-Platine-Kombination nur halb in den Magneten
hinein - und SCHWUPP! - saugt der Magnet den Läufer UND die Platine an.
Natürlich schief. Und verklemmt das Ganze. So daß es schwierig ist, das
Ganze wieder herauszuziehen (Herausschütteln ist besser), und unmöglich
ist, die Achse in ihr oberes Lager zu bringen.
Schlaue Leute fädeln als Montagehilfe einen spitzen Gegenstand (zB eine
Stecknadel) durch das Lagerloch und halten diese durch leichten Druck
gegen die Läuferwelle. Dann klappt's.
Testen
Sie wollen den geänderten Motor nicht wieder anmontieren und anlöten, um
ihn zu testen, stimmts?
JEDER PC hat zwischen dem gelben und dem schwarzen Kabel, mit dem er seine
Festplatten mit Strom versorgt, 12 V Gleichspannung stehen. Bei bis zu 5
Ampere.
Er hat auch zwischen rotem und schwarzem Kabel 5 V. Man kann damit sehr gut
Micro-Sizers, die mit 6 Volt laufen, wiederaufladen. Ich weiß das. Es
klappt.
Kleine Dinge fotografieren
Objektive von Spiegelreflex-Kameras eignen sich sehr gut als Lupen.
Man muß sie mit der kamera-abgewandten Seite ans Auge halten und auf etwa
25mm ans Objekt heran.
Das funktioniert nicht nur für menschliche Augen, sondern auch das Auge von
schwachsinnigen Digital-Kameras, die normalerweise keine 20 cm schaffen.
Natürlich braucht man dafür eigentlich drei Hände... und jede Menge Licht.
Die Mühe lohnt, wenn man Sachen sieht, die vorher nicht zu sehen waren. Mit
den Einschränkungen des "Sichtkreises" des Kameraobjektives müssen Sie
dabei leben, glaube ich...
Die Rasterung der Buchstaben ist mit bloßem Auge nicht zu sehen.
Die Mikro-Schrift ist mit bloßem Auge nicht zu entziffern.
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