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Internet für Einsteiger

Sachverstand2 @ GeoCities.com , 20.06.1997


Einleitung Geschichte Struktur Transfer Zugang Dienste Einkaufen Nachteile

Einleitung

Keine Panik! Es ist noch gar nicht lange her (2 Tage etwa), da wußte ich vom Internet noch viiiel weniger als der gewöhnliche Mitteleuropäer. Und wenn ich schon Bücher exzerpiere, die das Ding, in dem Sie gerade lesen, zum Gegenstand haben, dann kann ich auch schnell diesen Artikel hier hinstellen:

Zum schnellen und effektiven Schlauerwerden!


Geschichte

Das Internet ist eine uralte Geschichte, aber zur Zeit derart im Wachsen, daß Programme, die z.B. 1994 noch Stand der Technik waren, wie Mumien aus der Gruft wirken.

Struktur

Es gibt keinen Zentralrechner, und es gibt auch niemand, der für den gesamten Inhalt verantwortlich ist (Netzadministrator). Es gibt übrigens auch niemand, der den gesamten Inhalt vollständig kennt.
Es gibt allerdings ftp-Suchmaschinen namens Archie und html-Suchmaschinen namens Yahoo, Webcrawler, Lycos, AltaVista und viele, viele andere...

Transfer

Die verwendeten Übertragungsprotokolle zerlegen die zu übertragenden Dateien in handliche Päckchen und numerieren und addressieren jedes für sich. Dann marschieren diese Päckchen, von freundlichen Router -Rechnern geleitet, über die verschiedensten Rechner an ihren Bestimmungsort. Der Empfänger schickt eine Bestätigung, sobald ein Päckchen heil bei ihm angekommen ist. Wenn eins beschädigt ist, wird es nochmal angefordert. Wenn eins nicht bestätigt wird, ist es vermutlich verlorengegangen und wird nochmal geschickt. Die Datenübertragung ist auf diesem Weg Das Internet bekommt erst dann Probleme, wenn die Datenmengen, wie unter Windoze (tm) üblich, ins Unermeßliche wachsen.

Zugang

Normalerweise wählt man sich übers Modem in einen Server ein, auf dem man sich vorher als User mit Passwort angemeldet hat.

Man kann das über das OS oder unter Windows machen; dem Modem ist es egal, es empfängt seine Befehle sowieso nur in OS-Form. Windows braucht man streng genommen nur für eine einzige Anwendung des Internets: das Ansehen von HTML-Dateien.


Ich habe mir allerdings noch nicht die Mühe gemacht, einen Browser zu suchen, der HTML 3 versteht und unter DOS läuft.

Dienste im Internet

ftp: Datei übertragung, z.B. von Servern mit Shareware auf Ihre Festplatte oder von Ihrer Festplatte auf Ihre Homepage;
archie: den nächsten (und schnellsten) ftp-Server für eine bestimmte ftp-Datei herausfinden;
wais: herausfinden, wie die ftp-Datei heißt, die Sie haben wollen;
telnet: sich auf andere Rechner einloggen, als säße man direkt davor;
gopher: eine einfache, wirksame und schnelle Menüsteuerung für telnet- und ftp-Dienste;
mail: E-Mails an jeden Internet-User und jeden, dessen Netz ans Internet angeschlossen ist, verschicken;
chat: themenbezogen diskutieren oder einfach nur plaudern (früher über die Tastatur, heute über Mikro und Voice-Modem);
news: alle themenbezogenen neuen Mails abonnieren;
finger: gucken, wer sonst noch online ist;
nfs: die Festplatte eines ftp-Servers so behandeln, als wäre sie in den eigenen Rechner eingebaut.
http: Empfangen von HTML-Dateien

ftp:

Hier haben Sie Zugriff auf die größte Festplatte der Welt.
Bitte handeln Sie nicht so wie viele andere User: downloaden, auspacken, ansehen, wegschmeißen. Ich finde, dafür ist ein globales Datennetz zu schade. Laden Sie sich am besten nur das herunter, was Sie auch brauchen.
Der Platz, den Ihre Megabyte während der Übertragung wegnehmen, steht vorübergehend nicht für andere (sinnvollere?) Anwendungen zur Verfügung... Jetzt wissen Sie, warum Sie immer so lange warten müssen...

archie:

Archie ist ganz einfach: Sie geben archie searchfile ein, und Archie listet Ihnen dann online oder in Ihre Mailbox, auf welchen Servern searchfile fix und fertig zum Downloaden herumliegt.

wais:

Sie wollen den neuesten Aquariumsverwalter, aber wissen nicht, wie die ftp- Datei heißt? Fragen Sie das Internet: wais aquarium verwalter , und es sagt Ihnen den Dateinamen. Die Datei lokalisieren Sie mit archie: und holen Sie dann mit ftp: auf Ihre Festplatte.

telnet:

ist eigentlich kein internet-Dienst, sondern ein Terminalprogramm, mit dem Sie sich mit Hilfe Ihres Modems"virtuell" vor einen anderen Rechner setzen können, der dann für Sie arbeiten muß. Zum Beispiel die Datenbank der Bibliothek durchforsten oder die Systemdateien des Siemens-Rechnersystems umschreiben.
Für das alles brauchen Sie einen Usernamen. Für Bibliotheksdienste reicht der Username OPC o.ä., und kein Passwort. Für das andere müssen Sie eine Weile herumprobieren...

gopher:

Einwählen und loslegen, würde ich sagen. gopher läuft unter UNIX, wohin Sie sich aber leicht telnetten können.
Es ist von Vorteil, ein bißchen von UNIX zu wissen...

mail

Das Adressensystem fürs Internet wurde kürzlich umgebaut; das merken Sie aber nicht. Jeder Internet-Rechner hat eine Nummer; spezielle Name-Server wandeln den Klartext, den Sie eingeben (z.B. www.spiegel.de), in die benötigten Nummern. So daß der Webmaster vom Spiegel immer noch webmaster@www.spiegel.de heißt.

chat

Früher gab es Konferenzen, wo die Teilnehmer ihre Eingaben online einhackten und nebenbei die Eingaben sämtlicher anderer Teilnehmer online auf den Bildschirm bekamen. Die moderneren Systeme funktionieren mit Mikro und Soundkarte und wahrscheinlich auch nicht mit 20 Teilnehmern.
Ich finde diese Anwendung nicht gut.
  1. habe ich keine Lust, mein 486er Schlepptop aufzurüsten; das lohnt sich heute einfach nicht.
  2. verbraucht ein geschriebenes HALLO deutlich weniger Bytes auf den internationalen Datenwegen als ein in CD-Qualität gesprochenes.
  3. lerne ich genug Leute aufgrund meiner anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten kennen...
...ich brauche das wirklich nicht.

news

Alle Netze bevorraten Pinwände, wo man Kleinanzeigen anheften, lesen oder beantworten kann. Die Pinwände sind nach Themen sortiert. Ich kann auch eine Pinwand abonnieren , d.h. den Netzadministrator bitten, alle neuen Nachrichten an meine E-mail-Adresse zu senden.
Für Informationen ist das eine tolle Möglichkeit, zumal man die auch übers Telefon versenden kann.

finger

Sie haben Lust, sich heute abend mit deathmetalman zu verabreden?
Mit finger: deathmetalman bekommen Sie heraus, ob er gerade online ist; und schon können Sie ihm eine Mail mit dem Chatgesuch schicken.
Ich hab's noch nicht ausprobiert.

nfs

Sie möchten mit Ihrem eigenen Dateimanager in ftp-Servern surfen? Und dabei Kommandos wie grep, search oder find verwenden? Das geht angeblich mit nfs.

http: (Multimedia)

Wir kommen nun zu demjenigen Netzdienst, der dem Internet den meisten Zustrom bringt.
So wie Ihre Eltern sich durch das abendliche Fernsehprogramm zappen, zappen sich die Teenies von heute durchs Web. Sie laden Seite auf Seite, gucken sie an, und laden die nächste.
Die Software ist inzwischen soweit ausgereift, daß auch der Blödeste (der ich, wie oben gesagt, auch mal war) sein Modem selber konfigurieren und den Zugang herstellen kann. So kommt die Welt von HTMLs, eine unvorstellbaren Menge an Information, zu den Massen nach Hause. Und gelegentlich findet sich sogar etwas Brauchbares darunter.
In die Dokumente können Sie Tabellen, Listen und Links sowie Bilder, Töne und Videosequenzen einbinden. Wenn Sie auch noch die richtigen Plugins, Treiber und Browser benutzen, kommt das bei Ihnen ungefähr so an, wie der Sender sich das vorgestellt hat.
Viele Firmen haben die Marketing-Möglichkeiten, die sich hier bieten, erkannt, und vertickern Klamotten, Autos, Programme, kurz: alles mögliche übers internet. Sie haben dabei erfreulicherweise in Echtzeit Informationen darüber, wie sich ihre Produkte verkaufen. Die Klientel des http:-Protokolls ist wahrscheinlich die gelangweilteste und zahlungskräftigste der Welt.
Die Klientel nimmt dieses Angebot auch an, denn wo sonst können Sie Angebote außerhalb von Öffnungs- und Bürozeiten vergleichen, ohne daß lästige Verkäufer um Sie herumwimmeln?

Nachteile des http:-Protokolls


Widerstehen Sie der Versuchung, weiterzusurfen. Machen Sie die Kiste aus, und denken Sie mal selber nach. Auch wenn es schwerfällt. Und obwohl es so viele nette Leute gibt, die Ihnen das Denken mit Hilfe ästhetisch atemberaubender Sites abzunehmen anbieten.

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