Erstmal sind einige vertrauensbildende Maßnahmen fällig: die Kurven hinter Ziegelhausen, der Paß von Heiligkreuzsteinach und die laaaange Steigung hinter Hirschhorn.
Nachdem mein Vertrauen in diese Maschine damit hergestellt ist, geht's gleich ab Richtung Süden.
Zunächst bleib ich ohne Sprit in Heilbronn liegen. Die GT hat aber auch nen mies beschrifteten Benzinhahn. Eine Intruder1400 kommt vorbei und bringt mich und den mittels Gummi verstrapsten Tank zu nächsten Tanke und zurück.
Worauf wartet der Typ? Ich mache den Tank wieder fest, drehe den Hahn und kicke : '' Reeeeeeeeeng! Reeeeeeeeeeeeeeng! Deng! Deng!'' --- ''Jawoll'', ruft er, ''wie mein erschdes Mopped! Noch sso klein und schreit schon wie ne Große!''
Öl kaufen. Bundesstraßen um Schwäbisch Gmünd, dann, im Regen, Autobahn von Ulm bis Kempten. An der langen Steigung hinter Kempten macht sie beinahe schlapp. Die XV125 hatte bereits schlapp gemacht; der ca 120 kg schwere Österreicher läßt sie im Leerlauf abkühlen und braust dann weiter.
In Füssen sind gerade allerorten Sommerferien ausgebrochen. Mist. Hotel suchen im Dunkeln und ohne Rücklicht ist eine Pein. Hotel Flora in Pfronten hat noch was frei.
Das Rücklicht geht, wenn man genügend lange an Lichtschalter UND Zündschloß herumwackelt. Suzuki-Krankheit. |
Der Kettenschutz reißt ab. Ich bau ihn ganz ab und mach ihn am Gepäckträger fest.
Über den landschaftlich sehr schönen Mendelpaß jage ich eine 600er mit Sozia. Die GT sieht aus wie eine Fuffziger, dazu macht sie beim Bremsen Geräusche wie ein vollbremsender Sattelschlepper. Der 600er Fahrer grinst, als er mich an der Kreuzung unten im Tal immer noch nicht losgeworden ist.
Wo ist der Sticker ''Die Höchstgeschwindigkeit dieses Fahrzeuges (80 km/h Tacho) wird im 4. Gang erreicht'' ???
Pünktlich um 18:00 geb ich die GT 185 in Heidelberg ab. Von den 10 Stunden Fahrzeit hat es etwa 7 Stunden geregnet oder genieselt.
Sollen sie. Hauptsache, ich hab meinen Spaß.