Index
- Wozu dient die Zündung?
- Wie macht sie das?
- Wie macht sie den Funken überhaupt?
- Woher weiß sie, wann es soweit ist?
- Woher weiß sie, auf welchen Zylinder der Funke muß?
- Wie lokalisiere ich diese Teile?
- Mein Motor spotzt im Leerlauf, wenn er warm ist.
- Mein Motor spotzt, während er noch kalt ist.
- Mein Motor spotzt beim Gasgeben.
- Mein Motor ruckelt, wenn ich mit 80 über die Landstraße rolle.
- Mein Motor springt bei Nässe schlecht an.
- Mein Motor springt bei Kälte schlecht an.
- Mein Motor springt schlecht an, wenn er warm ist.
- Wie warte ich die Z ohne Schrauberei?
- Wie geht eine Reparatur allgemein vor sich?
- Welche Defekte sind möglich, und woran erkenne ich sie?
Wozu dient die Z?
Die Zündung (abgekürzt: Z) versorgt die einzelnen Zylinder mit ihren Zündfunken. Die Funken sollen
kurz vor dem Erreichen des Oberen Totpunktes im 2. Takt im Zylinder eintreffen und das Frischgas
in dem Zylinder entflammen. Durch die Verbrennung wird es warm, so daß hier chemische Energie
(die vorher im Benzin steckte) in mechanische Energie (mit der wir fahren) und viel Wärme
umgewandelt wird.
Wie macht sie das?
Hoppla, das sind mehrere Fragen auf einmal:
- Wie macht sie den Funken überhaupt?
- Woher weiß sie, wann es soweit ist?
- Woher weiß sie, auf welchen Zylinder der Funke muß?
Wie macht sie den Funken überhaupt?
Die weitaus meisten Autos fahren mit Zündspulen herum.
Eine stromdurchflossene Spule ist ein Energiespeicher. Wenn man den Strom durch die Spule sehr
plötzlich abschaltet, muß die Spule die gespeicherte Energie ganz schnell loswerden, und erzeugt
zu diesem Zweck eine Hochspannungsentladung. Diese findet nicht etwa in der Spule statt (außer
die Spule ist kaputt), sondern wird über Kabel und Schalter an die richtige Zündkerze geleitet.
Manche Zündsysteme speichern die Energie auch in einem Kondensator. Zum Zünden wird dann der
Kondensator mit der Zündspule zusammengeschaltet, mit demselben Effekt. Kondensatorzündpulen sind kleiner.
Woher weiß sie, wann es soweit ist?
Auf der Nockenwelle oder einer Zwischenwelle sitzt ein Gehäuse, in dem ein Unterbrecher sitzt -
oder eine Elektronik, die sich wie ein Unterbrecher aufführt. Ein Extranocken an der bewußten
Welle betätigt den Unterbrecher (bzw. die Elektronik), und jedesmal entsteht dabei ein Funke.
Das Gehäuse ist verdrehbar, so wird der richtige Zündwinkel eingestellt.
Autos haben meistens Motoren mit mehreren Zylindern und trotzdem nur einen Unterbrecher.
Die Motorenbauer wissen aber, daß alle Zylinder genau einmal gearbeitet haben, wenn die Nockenwelle sich einmal gedreht hat. Darum ist nicht bloß ein Nocken an der Nockenwelle,
sondern z.B. 4 bei einem Vierzylindermotor, oder 6 an einem Sechszylinder. Beim letzteren sieht der
Unterbrechernocken fast wie ein Sechseck aus.
Woher weiß sie, auf welchen Zylinder der Funke muß?
Nachdem der Funke von der Zündspule erzeugt wurde, geht er zum Verteiler. Dort wird er in der
Mitte eingefüttert und über einen inneren, drehbaren Zeiger (den Verteilerfinger) zum richtigen
Ausgang geschickt.
Wenn man den Verteilerfinger falsch aufsteckt oder die Kabel vertauscht, funktioniert das
nicht mehr.
In den allermeisten Fällen sitzt der Verteiler im selben Gehäuse wie der Unterbrecher.
Wie lokalisiere ich diese Teile?
Den Verteiler findet man am einfachsten: eine rotationssymmetrische Dose, mit einem dicken Kabel,
das in der Mitte hineingeht, und 4 oder 6 Kabeln, die am Umfang herauskommen.
Das mittlere Kabel leitet den Zündfunken von der Z-Spule in den Verteiler. d.h. an seinem anderen
Ende muß die Zündspule sein.
An den Enden der Umfangskabel sitzen die Zündkerzenstecker, und darunter die Züdkerzen.
Wenn Sie eine Unterbrecherzündung vermuten, sitzt der Unterbrecher auch im Verteilergehäuse,
etwas mehr zum Motor hin. Hier sollte ein dünnes Kabel herauskommen und zur Zündspule führen.
Vielleicht können sie ihn sogar sehen, wenn Sie das Verteilergehäuse abclipsen (Position merken!)
und auch noch den Verteilerfinger ziehen. Beachten Sie beim Wiedermontieren die winzigen Nasen
am Verteilerdeckelumfang und das unrunde Loch im Verteilerfinger, die die Teile in die vorherigen
Positionen zwingen.
Mein Motor spotzt im Leerlauf, wenn er warm ist und ich das Gaspedal nicht trete.
- Das ist vielleicht völlig normal, fragen Sie einen Fachmann für dieses Modell.
Flicken Sie den Auspuff, dann hören Sie's nicht.
- Testen Sie: Haben die Zündkerzen mit zu großem Abstand und/oder Verschleiß?
- Lassen Sie den Leerlauf korrekt einstellen.
Mein Motor spotzt, während er noch kalt ist.
Fahren Sie ihn zügig warm, aber drehen Sie ihn nicht unnötig hoch, solange er noch kalt ist.
Kann eine Vergaser- oder eine Zündungsgeschichte sein.
Wenn es nervt, versuche Sie neue Zündkerzen.
Mein Motor spotzt beim Gasgeben.
Kann eine Vergaser- oder eine Zündungsgeschichte sein.
Beim Gasgeben wird das Frischgas fetter gemacht. Wenn der Motor schon fett läuft (z.B. wegen nicht ausgemachtem Choke oder dreckigem Luftfilter), ist das aber zu fett.
Kontrollieren Sie Luftfilter und Zündkerzen.
Stellen Sie den Choke (sofern vorhanden) während des Warmlaufens so ein, daß der Motor gerade
nicht ausgeht, sonst kohlen Ihnen die Zündkerzen zu.
Mein Motor ruckelt, wenn ich mit 80 über die Landstraße rolle.
Das ist vielleicht völlig normal, fragen Sie einen Fachmann für dieses Modell.
Kontrollieren Sie Luftfilter und Zündkerzen.
Mein Motor springt bei Nässe schlecht an.
Anspringen kann ein Vergaser- und/oder ein Zündungsproblem sein.
Warten Sie die Zündanlage bei trockenem Wetter und Dunkelheit, dann sehen Sie die Funken besser. Achten Sie auf die Dichtgummis. Ziehen Sie vorsichtig die Kabel, und schauen Sie nach Korrosion (ggf. blankkratzen und fetten). Kontrollieren Sie die Verteilerkappe von außen, und ob sie
innen naß ist.
Mein Motor springt bei Kälte schlecht an.
Zu niedrige Anlaßdrehzahl? Kontrollieren Sie den Säurestand der Batterie. Die Kabelklemmen müssen
festsitzen (zum Testen rütteln Sie daran) und leicht gefettet sein.
Anspringen kann ein Vergaser- und/oder ein Zündungsproblem sein.
Verdacht auf verschlissene Kerzen.
Mein Motor springt schlecht an, wenn er warm ist.
Wenn Sie ihn gerade gewaschen haben, ist das kein Wunder, dann sind womöglich die
Zündkerzen naß, oder Sie haben gar Wasser in den Vergaser gekippt.
Ansonsten ist das höchstwahrscheinlich ein Vergaserproblem, d.h. der Leerlauf ist falsch
eingestellt, oder das Leerlaufabschaltventil geht nicht.
Wie warte ich die Z ohne Schrauberei?
- Machen Sie die Haube auf, und lokalisieren Sie alle Teile.
- Gucken Sie, ob alle Teile da sind, wo sie anscheinend hingehören.
- Wackeln Sie ein bißchen an den Kabeln, ob sie gleich abfallen wollen oder irgendwo scheuern.
- Werfen Sie den Motor an, verschränken Sie die Hände auf dem Rücken (Lebensgefahr!),
und halten Sie Ausschau nach in der Gegend herumspringenden Funken.
Falls Sie welche sehen: Motor aus! Rücken Sie die Kabel von den Überspringstellen ab. Wenn sie
Scheuerstellen haben, wechseln Sie sie am besten aus.
Wie geht eine Reparatur allgemein vor sich?
- Besorgen Sie sich einen genau passenden Zündkerzenschlüssel.
- Ziehen Sie einen Kerzenstecker, und schrauben Sie eine Kerze aus.
- Das geht nicht: Verdacht auf falsche Kerze. Fachmann konsultieren.
- Kerze schwarz. völlig normal nach Stadtverkehr.
- Kerze naß: Völlig normal nach mißlungenem Startversuch.
- Kontakte zu weit auseinander: richten.
- Kontakte weggebrannt oder älter als 15.000 km: auswechseln.
- Kerze rehbraun: Schön!
- Kerze verdächtig:
- in Zündkerzenstecker stecken,
- auf Motor legen,
- Motor anwerfen,
- Hände hinter Rücken verschränken (Lebensgefahr!)
- Funken an der Kerze sehen.
Kein Funke: Kerze auswechseln.
- An einer Kerze ist kein Funke, aber die Kerze ist nicht schuld:
Teile von Kerze bis zum Verteiler tauschen. Verteiler aufmachen und überprüfen.
- An keiner Kerze ist ein Funke:
Großes Problem. Kerze an Kabel von der Zündspule anschließen, anderes Ende gegen Masse legen, Hände hinter Rücken verschränken, Starter betätigen lassen:
- Viele Funken: Verteiler untersuchen.
- Keine Funken: Zündspule untersuchen, Niederspannungsseite zuerst.
- Kleinen Test durchführen.
- Kabel sichern, ggf. Kontaktstellen fetten.
Welche Defekte sind möglich, und woran erkenne ich sie?
Zunächst einmal: theoretisch können alle Teile kaputtgehen.
Praktisch können auch alle Teile ein bißchen verschleißen, so daß bei widrigen Bedingungen
(Nässe, Kälte) das System ganz oder teilweise versagt. In diesem Fall sollten Sie die verschlissenen
Teile auswechseln, bis es wieder geht.
Auf der Niederspannungsseite:
- Zündschloß defekt oder Batterie leer.
Test: In diesem Fall geht gar nichts Elektrisches mehr.
- Kabel von Zündschloß zu Zündspule defekt
(rostig, abgefallen, gequetscht, gerissen, etc.)
- Kabel von Zündspule zu Unterbrecher defekt
(dto.)
- Unterbrecher defekt
z.B. verschlissen, weggebrannt, Kontaktabstand stimmt nicht.
Kontaktabstand: Sollwert in offenster Stellung: ca. 0,4 mm = 1 Zeigefingernageldicke)
In der Zündspule:
- Interner Kurzschluß.
Test: Wenn alle anderen Fehler ausgeschlossen sind. Austauschen, teuer.
Auf der Hochspannungsseite:
- Übergang auf Kabel defekt;
abgefallen, korrodiert, intern gerissen, gebrochen, feucht, Dichtgummi fehlt, kein Fett drin,
zu nahe an metallischen Teilen, so daß der Funke hier schon springt.
- Verteilerkappe lose oder defekt;
verdreht oder schief montiert, gerissen, innen feucht, Kontakte verschlissen.
- Verteilerfinger lose oder defekt;
verdreht montiert, Entstörwiderstand korrodiert;
- Zündkerzenstecker defekt;
Kabel herausgerissen, interne Korrosion (zyklisch vertauschen oder auswechseln).
- Zündkerzen;
weggebrannt, verölt, verkohlt, älter als 15.000 km (weg damit!), lose. Kontaktabstand:
für maximale Motorleistung: 0,7 bis 0,8 mm, für Auslutschen verbrauchter Kerzen: 0,4 mm.
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