Zündung - FAQ

Sachverstand2 @ Geocities.com, 27.01.1997

Index

  1. Wozu dient die Zündung?
  2. Wie macht sie das?
    1. Wie macht sie den Funken überhaupt?
    2. Woher weiß sie, wann es soweit ist?
    3. Woher weiß sie, auf welchen Zylinder der Funke muß?
  3. Wie lokalisiere ich diese Teile?
  4. Mein Motor spotzt im Leerlauf, wenn er warm ist.
  5. Mein Motor spotzt, während er noch kalt ist.
  6. Mein Motor spotzt beim Gasgeben.
  7. Mein Motor ruckelt, wenn ich mit 80 über die Landstraße rolle.
  8. Mein Motor springt bei Nässe schlecht an.
  9. Mein Motor springt bei Kälte schlecht an.
  10. Mein Motor springt schlecht an, wenn er warm ist.
  11. Wie warte ich die Z ohne Schrauberei?
  12. Wie geht eine Reparatur allgemein vor sich?
  13. Welche Defekte sind möglich, und woran erkenne ich sie?

Wozu dient die Z?

Die Zündung (abgekürzt: Z) versorgt die einzelnen Zylinder mit ihren Zündfunken. Die Funken sollen kurz vor dem Erreichen des Oberen Totpunktes im 2. Takt im Zylinder eintreffen und das Frischgas in dem Zylinder entflammen. Durch die Verbrennung wird es warm, so daß hier chemische Energie (die vorher im Benzin steckte) in mechanische Energie (mit der wir fahren) und viel Wärme umgewandelt wird.

Wie macht sie das?

Hoppla, das sind mehrere Fragen auf einmal:
  1. Wie macht sie den Funken überhaupt?
  2. Woher weiß sie, wann es soweit ist?
  3. Woher weiß sie, auf welchen Zylinder der Funke muß?

Wie macht sie den Funken überhaupt?

Die weitaus meisten Autos fahren mit Zündspulen herum.
Eine stromdurchflossene Spule ist ein Energiespeicher. Wenn man den Strom durch die Spule sehr plötzlich abschaltet, muß die Spule die gespeicherte Energie ganz schnell loswerden, und erzeugt zu diesem Zweck eine Hochspannungsentladung. Diese findet nicht etwa in der Spule statt (außer die Spule ist kaputt), sondern wird über Kabel und Schalter an die richtige Zündkerze geleitet.
Manche Zündsysteme speichern die Energie auch in einem Kondensator. Zum Zünden wird dann der Kondensator mit der Zündspule zusammengeschaltet, mit demselben Effekt. Kondensatorzündpulen sind kleiner.

Woher weiß sie, wann es soweit ist?

Auf der Nockenwelle oder einer Zwischenwelle sitzt ein Gehäuse, in dem ein Unterbrecher sitzt - oder eine Elektronik, die sich wie ein Unterbrecher aufführt. Ein Extranocken an der bewußten Welle betätigt den Unterbrecher (bzw. die Elektronik), und jedesmal entsteht dabei ein Funke.
Das Gehäuse ist verdrehbar, so wird der richtige Zündwinkel eingestellt.

Autos haben meistens Motoren mit mehreren Zylindern und trotzdem nur einen Unterbrecher. Die Motorenbauer wissen aber, daß alle Zylinder genau einmal gearbeitet haben, wenn die Nockenwelle sich einmal gedreht hat. Darum ist nicht bloß ein Nocken an der Nockenwelle, sondern z.B. 4 bei einem Vierzylindermotor, oder 6 an einem Sechszylinder. Beim letzteren sieht der Unterbrechernocken fast wie ein Sechseck aus.


Woher weiß sie, auf welchen Zylinder der Funke muß?

Nachdem der Funke von der Zündspule erzeugt wurde, geht er zum Verteiler. Dort wird er in der Mitte eingefüttert und über einen inneren, drehbaren Zeiger (den Verteilerfinger) zum richtigen Ausgang geschickt.
Wenn man den Verteilerfinger falsch aufsteckt oder die Kabel vertauscht, funktioniert das nicht mehr.
In den allermeisten Fällen sitzt der Verteiler im selben Gehäuse wie der Unterbrecher.

Wie lokalisiere ich diese Teile?

Den Verteiler findet man am einfachsten: eine rotationssymmetrische Dose, mit einem dicken Kabel, das in der Mitte hineingeht, und 4 oder 6 Kabeln, die am Umfang herauskommen.
Das mittlere Kabel leitet den Zündfunken von der Z-Spule in den Verteiler. d.h. an seinem anderen Ende muß die Zündspule sein.
An den Enden der Umfangskabel sitzen die Zündkerzenstecker, und darunter die Züdkerzen.
Wenn Sie eine Unterbrecherzündung vermuten, sitzt der Unterbrecher auch im Verteilergehäuse, etwas mehr zum Motor hin. Hier sollte ein dünnes Kabel herauskommen und zur Zündspule führen.
Vielleicht können sie ihn sogar sehen, wenn Sie das Verteilergehäuse abclipsen (Position merken!) und auch noch den Verteilerfinger ziehen. Beachten Sie beim Wiedermontieren die winzigen Nasen am Verteilerdeckelumfang und das unrunde Loch im Verteilerfinger, die die Teile in die vorherigen Positionen zwingen.

Mein Motor spotzt im Leerlauf, wenn er warm ist und ich das Gaspedal nicht trete.

  1. Das ist vielleicht völlig normal, fragen Sie einen Fachmann für dieses Modell. Flicken Sie den Auspuff, dann hören Sie's nicht.
  2. Testen Sie: Haben die Zündkerzen mit zu großem Abstand und/oder Verschleiß?
  3. Lassen Sie den Leerlauf korrekt einstellen.

Mein Motor spotzt, während er noch kalt ist.

Fahren Sie ihn zügig warm, aber drehen Sie ihn nicht unnötig hoch, solange er noch kalt ist.
Kann eine Vergaser- oder eine Zündungsgeschichte sein.
Wenn es nervt, versuche Sie neue Zündkerzen.

Mein Motor spotzt beim Gasgeben.

Kann eine Vergaser- oder eine Zündungsgeschichte sein.
Beim Gasgeben wird das Frischgas fetter gemacht. Wenn der Motor schon fett läuft (z.B. wegen nicht ausgemachtem Choke oder dreckigem Luftfilter), ist das aber zu fett.
Kontrollieren Sie Luftfilter und Zündkerzen.
Stellen Sie den Choke (sofern vorhanden) während des Warmlaufens so ein, daß der Motor gerade nicht ausgeht, sonst kohlen Ihnen die Zündkerzen zu.

Mein Motor ruckelt, wenn ich mit 80 über die Landstraße rolle.

Das ist vielleicht völlig normal, fragen Sie einen Fachmann für dieses Modell.
Kontrollieren Sie Luftfilter und Zündkerzen.

Mein Motor springt bei Nässe schlecht an.

Anspringen kann ein Vergaser- und/oder ein Zündungsproblem sein.
Warten Sie die Zündanlage bei trockenem Wetter und Dunkelheit, dann sehen Sie die Funken besser. Achten Sie auf die Dichtgummis. Ziehen Sie vorsichtig die Kabel, und schauen Sie nach Korrosion (ggf. blankkratzen und fetten). Kontrollieren Sie die Verteilerkappe von außen, und ob sie innen naß ist.

Mein Motor springt bei Kälte schlecht an.

Zu niedrige Anlaßdrehzahl? Kontrollieren Sie den Säurestand der Batterie. Die Kabelklemmen müssen festsitzen (zum Testen rütteln Sie daran) und leicht gefettet sein.
Anspringen kann ein Vergaser- und/oder ein Zündungsproblem sein.
Verdacht auf verschlissene Kerzen.

Mein Motor springt schlecht an, wenn er warm ist.

Wenn Sie ihn gerade gewaschen haben, ist das kein Wunder, dann sind womöglich die Zündkerzen naß, oder Sie haben gar Wasser in den Vergaser gekippt.
Ansonsten ist das höchstwahrscheinlich ein Vergaserproblem, d.h. der Leerlauf ist falsch eingestellt, oder das Leerlaufabschaltventil geht nicht.

Wie warte ich die Z ohne Schrauberei?


Wie geht eine Reparatur allgemein vor sich?


Welche Defekte sind möglich, und woran erkenne ich sie?

Zunächst einmal: theoretisch können alle Teile kaputtgehen.
Praktisch können auch alle Teile ein bißchen verschleißen, so daß bei widrigen Bedingungen (Nässe, Kälte) das System ganz oder teilweise versagt. In diesem Fall sollten Sie die verschlissenen Teile auswechseln, bis es wieder geht.

Auf der Niederspannungsseite:

In der Zündspule: Auf der Hochspannungsseite: