Gab es wirklich eine SINTFLUT? |
Themen zur Sintflut
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VORWORTengl. Original von Alan Feuerbacher Einen Grundpfeiler im Weltverständnis der Zeugen Jehovas bilden die ersten sechs Kapitel der Genesis (1. Buch Mose). Diese kurzen Kapitel der Bibel umfassen zwei elementare Ereignisse, die die naturwissenschaftliche Weltsicht und die Erwartungshaltung der Zeugen Jehovas grundlegend prägen: Die Schöpfungsgeschichte mit dem einleitenden göttlichen Diktum Es werde Licht und die globale Sintflut mit Noah als dem Archetyp eines gottgefälligen Menschen, der ein göttliches Strafgericht überlebt. Für Zeugen Jehovas sind beide Erzählungen nicht auf menschliche Urerzählungen und Schicksalsdeutungen zurückzuführen, sondern auf Ereignisse, die vor rund 6.000 (die Erschaffung des Menschen) und 4.000 Jahren (die Sintflut) buchstäblich stattfanden. Das Glaubensgebäude der Zeugen ist unentrinnbar mit der Historizität dieser beiden Ereignisse verknüpft. Hat eine Sintflut nicht stattgefunden, so bricht unvermeidlich das darauf aufgebaute Glaubenssystem zusammen und damit die religiöse Grundlage für mehr als 6 Millionen Zeugen Jehovas sowie für andere fundamentalistische Sekten. Bei einem Ereignis von so gewaltiger Tragweite sollte man meinen, dass Zeugen Jehovas das Problem der Geschichtlichkeit der Sintflut gründlich mit den Methoden der heutigen Naturwissenschaften überprüft und zu einem eindeutigen positiven Resultat gekommen wären und dieses auch belegen könnten. Jeder, der sich mit der Literatur der Gesellschaft und mit den dortigen Vorstellungen beschäftigt hat, weiß, auf welch schwachen Füßen die "Beweise" und Erklärungsmöglichkeiten für eine globale Sintflut stehen. Der vorliegende Essay setzt sich gründlich mit diesem Themenkomplex auseinander. Er zeigt die Probleme auf, die entstehen, wenn man eine globale Sintflut mit den Naturgesetzen erklären wollte, er bespricht die Vorstellungen, die Geologen, Biologen, Archäologen und andere Wissenschaftszweige über die Erdgeschichte der letzen Millionen Jahre in mühevoller Kleinarbeit entwickelt und auf verschiedenste Art und Weise bewiesen haben, und er zeigt auf, wo sich Konflikte zwischen der Vorstellung einer globalen Flut mit den in der realen Natur beobachtbaren Zeugnissen ergeben.
Über den Autor und die Entstehungsgeschichte des Essays Alan Feuerbacher, aufgewachsen in den USA in einer aktiven Familie von Zeugen Jehovas, begeisterte sich bereits als Kind für wissenschaftliche Themen, akzeptierte aber zu der Zeit trotzdem nahezu kritiklos alles, was die Wachtturm-Gesellschaft zu diesen Themenbereichen schrieb und lehrte. Als begeisterter Zeuge Jehovas versuchte er sich für einen Kurs in seinem ersten Jahr am Massachussets Institute of Technology (MIT) an einem gewaltigen Projekt: Er wollte darin die biblische Sintflut, wie sie die Gesellschaft lehrte, verteidigen und nahm dafür die säkularen Quellenhinweise zu Hilfe, die er aus WT-Veröffentlichungen zusammengetragen hatte. Die öffentliche Bibliothek am MIT leistete dafür hervorragende Dienste, doch zu seinem Erstaunen musste er feststellen, dass es sich bei den meisten um sehr dürftige populärwissenschaftliche oder noch wesentlich dubiosere Quellen handelte, die man beim besten Willen nicht als fundierte wissenschaftliche Quellen bezeichnen konnte. Damit blieb ihm nichts anderes übrig als das Projekt abzubrechen, denn an einer seriösen Universität wäre er mit einer solchermaßen auf schwachen Füßen stehenden Argumentation mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Auch sein Versuch, das Thema Evolution/ Schöpfung auf gleiche Art und Weise anzupacken, schlug aus den gleichen Gründen fehl. Im Verlauf seines Universitätsstudiums stieß er noch auf viele weitere Punkte, in denen die Gesellschaft unaufrichtig war oder Behauptungen im wissenschaftlichen Bereich aufstellte, die sie aber nicht mit harten Zahlen untermauern konnte, z. B. die immer wiederholte Behauptung, die Zahl der Erdbeben im 20 Jhdt. läge signifikant höher als in all den vorangegangenen Jahrhunderten. Herauszufinden, dass die WT-Autoren auf wissenschaftlichen Gebieten oftmals inkompetent waren oder auch einfach Zitate zu ihren Gunsten verdrehten oder falsch anwandten, tat ein Übriges. Am Ende seiner Ausbildung (1982) besuchte er kaum noch eine Zusammenkunft. 1985 erschien das "Schöpfungsbuch", das in einer kurzen Notiz zur Sintflut dieselben falschen Vorstellungen wieder aufwärmte, wie die WTG sie schon früher dargestellt hatte. Die Behauptungen zum Beresovska-Mammut (Schöpfungsbuch S. 203, siehe Teil 2 des Essays) zum Beispiel waren das genaue Gegenteil dessen, was ein verständiger Leser aus dem Originalbericht entnehmen konnte. Dies gab ihm wieder den Anstoß, sich erneut mit der Frage zu befassen, inwieweit der Sinflutbericht historischen Ereignissen entsprach. Zu dieser Zeit war Alan Feuerbacher nach Oregon gezogen und wurde dort mit den eindeutigen Beweisen konfrontiert, dass es dort am Ende der letzten Eiszeit, vor 12 - 14.000 Jahren, massive Überschwemmungen gegeben haben muss. Die Anzeichen dafür sind für jeden interessierten Laien in den Schluchten des Columbia zu erkennen bzw. werden ihm vor Augen geführt, wenn er im Cascade-Nationalpark von Oregon ein Besucherzentrum besucht. Details über diese Überflutungen, die Missoula-Überflutungen finden sich im Teil 12 des Essays. Die Sintflut, wie sie die Gesellschaft versteht, und die Ereignisse in Verbindung mit den Missoula-Überflutungen schließen sich gegenseitig aus. Ungefähr im November 1990 beschloss Alan Feuerbacher seine Bedenken gegen eine Sintflut und verwandte Themen und was er auf diesem Gebiet gelernt hatte, zusammenzustellen und der WTG zu unterbreiten, um sie auf die Ungereimtheiten aufmerksam zu machen. Beginnend mit den Missoula-Überflutungen füllte sich Seite um Seite mit Argumenten gegen die Ansicht der Gesellschaft zu Noah und seiner Arche. Nach 30 Seiten war gerade ein Bruchteil des Materials dargestellt und es war klar, dass die Abhandlung den Umfang eines dicken Wälzers annehmen würde. Damit sank aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Wachtturm-Gesellschaft sich mit seinen Argumenten überhaupt auseinandersetzen würde. Ein nur kurzer Abriss dagegen wäre nicht geeignet gewesen, das Thema ausführlich genug darzustellen. Alan Feuerbacher merkte, dass er in einer Sackgasse gelandet war. Sein aufrichtiges Bemühen war es gewesen, die Brüder in Brooklyn auf fundamentale Fehler auf wissenschaftlich eindeutig bewiesenen Gebieten hinzuweisen und sie so zu einer (wenn auch nur allmählichen) Korrektur ihren Lehren zu veranlassen. In der Zwischenzeit hatte er sich auch hinsichtlich weiterer Ungereimtheiten und Irrtümer im "Schöpfungsbuch" viermal vergeblich brieflich an die Wachtturm-Gesellschaft gewandt. Auch ein persönliches Gespräch im Bethel mit dem verantwortlichen Autor des Buches brachte keine Klärung oder Klarstellung in den Zeitschriften der Gesellschaft. Es wurde immer klarer, dass die Wachtturm-Gesellschaft auch durch harte wissenschaftliche Fakten nicht zu einer Meinungsänderung zu bewegen war - es war ein aussichtsloser Kampf gegen Windmühlen. Nach dieser ernüchternden Einsicht führte Alan Feuerbacher die Arbeit an den Sintflut-Essay nichtsdestotrotz emsig weiter und beendete sie 1994. Damit alle von seiner Forschungsarbeit profitieren könnten, stellte er den Essay 1998 im Internet zur Verfügung, der seitdem auf Osarsifs Sammlung englischsprachiger Artikel zu Lehren und quacksalberischen Vorstellungen der Zeugen Jehovas zu finden ist. Die hier vorliegende Übersetzung lehnt sich eng an das englische Original an und enthält einige wenige Aktualisierungen. Da aber seit der Abfassung des Essays bald ein Jahrzehnt vergangen ist und gerade auch die Erdwissenschaften in atemberaubendem Tempo neues Wissen und neue Theorien hervorbringen, sollen in nächster Zeit, soweit es die Zeit erlaubt, einige Aktualisierungen dazukommen. Ein Beispiel: Für eine Auseinandersetzung mit dem vorliegenden Thema ist es sicherlich nicht mit einer nur oberflächlichen und flüchtigen Betrachtung getan. Man braucht einen etwas längeren Atem, dafür erhält der naturwissenschaftlich interessierte Leser aber als Belohnung eine ganz neue, erweiterte Einsicht in Aufbau und Dynamik unseres blauen Planeten. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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