Suten-Rezitation

Das Herzsutra - Die Vier Bodhisattva-Gelübde

 

Die Rezitation der Sutren hat zwar die äußere Form eines Gebetes, sie sind aber nicht an "jemanden" gerichtet. Hierbei geht es nur um das Tun. Die inhaltliche Bedeutung der Sutren spielt bei der Rezitation keine besondere Rolle (- was nicht heißen soll, dass der Inhalt der Lehrtexte unwichtig wäre) . Es sind die Aufmerksamkeit und das eigene Einfühlungsvermögen, die wir dadurch lernen: Die eigenen Gedanken werden losgelassen, Körper und Geist verbinden sich mit Generationen von Menschen, die mit uns rezitieren.

Das Herzsutra der Vollkommenen Weisheit

 

(in koreanischer Umschrift)

ma-ha ban-ya ba-ra-mil-ta shim gyong
kwan-ja-jae bo-sal haeng shim ban-ya
ba-ra-mil-ta shi jo-gyon o-on gae gong
do il-che go-aek

sa-ri-ja saek-pur-i-gong
gong-bur-i-saek saek-chuk-shi-gong
gong-juk-shi-saek
su-sang-haeng-shik yok-pu-yo-shi

sa-ri-ja shi-je-bop-kong-sang
bul-saeng-bul-myol bul-gu-bu-jong
bu-jung-bul-gam shi-go gong-jung-mu-saek
mu su-sang-haeng-shik mu an-i-bi-sol-shin-ui
mu saek-song-hyang-mi-chok-pop
mu-an-gye nae-ji mu-ui-shik-kye

mu-mu-myong yong mu-mu-myong-jin
nae-ji mu-no-sa yong-mu-no-sa-jin
mu go-jim-myol-to mu-ji yong-mu-dug-i
mu-so duk-ko bo-ri-sal-ta ui
ban-ya ba-ra-mil-ta go-shim-mu gae-ae

mu-gae-ae-go mu-yu-gong-po
wol-li jon-do mong-sang gu-gyong yol-ban
sam-se je-bur-ui ban-ya
ba-ra-mil-ta go-dug-a-nyok-ta-ra
sam-myak sam-bo-ri go-ji ban-ya
ba-ra-mil-ta shi dae-shin ju

she dae-myong-ju shi mu-sang-ju

shi mu-dung-dung ju nung je il-che go
jin-shil bur-ho go-sol ban-ya ba-ra-mil-ta
ju juk-sol-chu-wal

a-je a-je ba-ra-a-je ba-ra-sung-a-je mo-ji sa-ba-ha
a-je a-je ba-ra-a-je ba-ra-sung-a-je mo-ji sa-ba-ha
a-je a-je ba-ra-a-je ba-ra-sung-a-je mo-ji sa-ba-ha

ma-ha ban-ya ba-ra-mil-ta shim gyong

Maha__ prajna paramita hrdaya sutra __

Bodhisattva Avalokiteshvara erkennt in der Übung der Prajna Paramita, dass alle fünf Skandhas leer sind und überwindet so alles Leiden.

Shariputra! Form ist nicht verschieden von Leerheit, Leerheit ist nicht verschieden von Form. Form ist Leerheit, Leerheit ist Form. Das gleiche gilt für Empfindung, Wahrnehmung, Wollen, unterscheidendes Denken.

Shariputra! Alle Dinge sind ausgezeichnet durch Leerheit: Sie entstehen nicht und vergehen nicht, sind weder rein noch unrein, nehmen weder zu, noch ab.

Daher gibt es in der Leerheit keine Form, keine Empfindung, keine Wahrnehmung, kein Wollen, kein unterscheidendes Denken; weder Auge, Ohr, Nase, Zunge, K,örper, noch Denken; keine Farben, Geräusche, Gerüche, keinen Geschmack, keine Berührung und kein Objekt des Denkens; weder einen Bereich des Sehens und so fort, noch einen Bereich des Denkens, weder Unwissen-heit, noch ein Ende von Unwissenheit; weder Alter und Tod, noch ein Ende von Alter und Tod; kein Leiden, keinen Anfang, kein Ende, keinen Weg, kein Erkennen und auch kein Erreichen, weil es nichts zu erreichen gibt.

Der Bodhisattva hat Prajna Paramita und sein Geist ist ihm kein Hindernis. Daher ist er ohne Furcht. Fern von allen Verblendungen weilt er in Nirvana.

Alle Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft haben Prajna Paramita und erwachen zu Annuttara Samyak Sambodhi. Wisse daher, dass Prajna Paramita das große transzendente Mantra ist, das große strahlende Mantra, das unübertroffene Mantra, das unvergleichliche Mantra, welches alles Leiden beendet.

Dies ist wahr und ohne Falschheit. Verkünde das Prajna Paramita Mantra, verkünde das Mantra, das lautet:

Gate gate paragate parasamgate bodhi svaha

Gate gate paragate parasamgate bodhi svaha

Gate gate paragate parasamgate bodhi svaha

Die Vier Bodhisattva-Gelübde

 

Zahllos sind die lebenden Wesen. Ich gelobe, sie alle zu befreien.

Unerschöpflich sind die Täuschungen. Ich gelobe, sie alle zu überwinden.

Unermeßlich sind die Zugänge der Lehre. Ich gelobe, sie ganz zu durchschreiten.

Unübertrefflich ist der Weg des Erwachten. Ich gelobe, ihn zu verwirklichen.

SHI GU SEI GAN

Shu-jo mu-hen sei-gan-do

Bon-no mu-jin sei-gan-dan

Ho-mon mu-ryo sei-gan-gaku

Butsu-do mu-jo sei-gan-jo

 

© Arndt Büssing (2002)