Zeichner: Bernd Göge ´89 TSV KORBACH WASSERBALL
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Kleine Trainingslehre

Inhaltsverzeichnis

Schwimmen
    Zickzack-Schwimmen
    Abdrängen
    Wenden
    Wasserballstart

Beinarbeit
    Schieben
    Runterdrücken
    Bockspringen
    Hände auf Zeit
    Hände auf Bahn
    Wendigkeit mit Ball passen

Schwimmen mit Ball
    Ball transportieren.
    Aufziehen
    Hintereinanderschwimmen

Spielübersicht
    Spiel auf kleinem Feld
    Ballpassen im Kreis

Tricks
    Verteidgung im Halbkreis
    Richtungswechsel des Angriffs
    Verteidigung im Center

Wasserballübungen

Die folgenden Abschnitte sind Beschreibungen von Übungen, wie sie bei uns im Wasserballtraining vorkommen. Jedem aktiven Wasserballer an der Uni sollten sie deshalb bekannt sein. Um ein Erlernen auch schwieriger Teilübungen zu erleichtern, kann man hier immer mal wieder nachlesen.

Die Beschreibungen wurden von unserem Übungsleiter Martin Havemann verfasst und zur Verfügung gestellt.

Schwimmen

Abdrängen

Bei dieser Partnerübung startet der erste Spieler mit einem Meter Vorsprung. Der zweite Spieler versucht zu überholen, was der vordere Spieler zu verhindern sucht. Dies geschieht nicht dadurch, daß er versucht schneller zu schwimmen, sondern in den Weg seines Mitspielers zu schwimmen. Er kann auch kurz abstoppen, die Schultern 'breit' machen und dann wieder mit einer Brustgrätsche starten. Der nachfolgende Spieler muß aufpassen, daß er nicht von hinten aufschimmt, da es sonst als schwerer Fehler ausgelegt werden könnte. Wenn er zu stark abgedrängt wird, kann er sich befreien, indem er sich in Längsrichtung über den Rücken seines Mitspielers rollt. Beide Spieler liegen dann kurzzeitig Rücken an Rücken.
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Wenden

Um die Tellerwende zu üben, wird die Bahn in drei Drittel unterteilt. Im Wasserballkraulspurt wird bis zur zweiten Drittelmarkierung geschwommen und gewendet. Dann wird zurück bis zur ersten Drittelmarkierung zurückgeschwommen, wieder gewendet und bis zur gegenüberliegenden Wand geschwommen. Bei der Wende ist wichtig, daß man in Schwimmlage liegen bleibt, in der Hüfte stark abknickt, mit dem äußeren Arm weitere Kraularmschläge durchführt und mit dem inneren Arm gegenarbeitet. Wenn man dabei die Waden nach oben klappt oder die Knie anzieht, verringert man die Widerstand und dreht man sich wie auf einem Teller. Wenn man sich fertig gedreht hat, geht man wieder mit einer Brustgrätsche auf volle Geschwindigkeit.
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Wasserballstart

Auf der Bahn wird mit einer Brustgrätsche ein freier Wasserstart durchgeführt und sofort in den Wasserballkraulspurt übergegangen. Nach 4 bis 5 Zügen wird wieder abgestoppt und erneut mit einer Brustgrätsche gestartet. Eine Erweiterung der Übung ist nach einem Armzug eine zweite Brustgrätsche zu machen, was gerade beim Einschwimmen in den Angriffsraum häufig benötigt wird. Ein häufiger Fehler ist, daß nicht richtig abgestoppt wird, um Kraft zu sparen, und das der Spieler beim Antritt nicht 'explodiert'.
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Beinarbeit und Wendigkeit

Schieben

Zwei Spieler stellen sich in Schwimmlage gegenüber auf. Die Hände werden auf die Schultern des anderen gelegt. Dann wird versucht, den Mitspieler durch Wassertreten wegzuschieben. Als günstig haben sich 15- bis 20-Sekundenintervalle mit derselben Zeit als Pause herausgestellt.
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Runterdrücken

Zwei Spieler stellen sich senkrecht gegenüber auf. Die Hände werden auf die Schultern des anderen gelegt. Dann wird versucht, den Mitspieler unter Wasser zu drücken, der dies durch kräftiges Wassertreten zu verhindern sucht. Die Arme sollten dabei nicht angewinkelt werden, um sich nicht am Mitspieler hochzuziehen. Als günstig haben sich 15- bis 20-Sekundenintervaller mit derselben Zeit als Pause herausgestellt.
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Bockspringen

Mehrere Spieler stellen sich im 2m-Abstand in einer Reihe hintereinander auf und schauen in dieselbe Richtung. Der hinterste Spieler legt die Hände auf die Schultern seines Vordermanns und zieht sich unterstützt durch eine kräftige Brustgrätsche über den Kopf seine Mitspielers. Dabei spreizt er die Beine, um seinen Partner nicht mit den Knien am Kopf zu treffen. Der Partner liegt leicht nach vorne gebeugt im Wasser und macht, unterstützt durch kräftiges Tellern mit den Händen, Wasserballbeinarbeit. Der springende Spieler wandert bis zum Anfang der Reihe und bleibt dort liegen. Dann beginnt wieder der letzte Spieler der Kette. Häufige Fehler sind das Vergessen der Brustgrätsche beim Springen und das "Ausruhen" am Scheitelpunkt des Sprungs, so daß der Partner untergeht.
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Hände auf Zeit

Alle Spieler verteilen sich im Becken. Für 30 Sekunden wird Beinarbeit mit erhobenen Händen gemacht. Die ersten 10 Sekunden werden nur die Hände, die zweiten 10 Sekunden die Ellenbogen und die lezten 10 Sekunden die Arme mit Schultern aus dem Wasser gehoben. Danach sollte dieselbe Zeit Pause gemacht werden, wobei nicht an den Beckenrand gegangen, sondern auflockernde Schwimmbewegungen gemacht werden sollten.
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Hände auf Bahn

Die Spieler wandern entlang der Bahn mit der Brust in Bewegungsrichtung (nicht seitwärts oder mit dem Rücken voran) und halten die Hände mit Ellenbogen über die Wasseroberfläche. Als Erweiterung der Übung kann auf Kommando für eine kurze Zeit eine Brustgrätsche oder verstärkte Beinarbeit gemacht werden.
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Wendigkeit mit Ball passen

Bei dieser Partnerübung liegt ein Spieler ca. 2 m vom Beckenrand entfernt im Wasser. Der andere Spieler steht am Beckenrand und wirft den Ball in einem Radius von ca. 1,5 m um den im wasserliegenden Spieler auf das Wasser. Dieser geht mit einer Brustgrätsche zum Ball und wirft ihn wieder heraus. Die Übung sollte in Zeitintervallen von 30/20/15 Sekunden ausgeführt werden und dazwischen die gleiche Zeit als Pause verwendet werden.
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Schwimmen mit Ball

Ball transportieren.

In 3er- oder 4er-Gruppen wird der Ball im Spurt transportiert. Die 3er-Gruppe stellt sich in einem Dreieckauf, so daß die Spitze in Schwimmrichtung zeigt. Die 4er-Gruppe stellt sich in Form eines Quadrats oder einer Raute auf. Der Ball wandert immer im Kreis, während im Spurt zur gegenüberliegenden Wand geschwommen wird. Zur Ballannahme wird abgestoppt und sich senkrecht ins Wasser gestellt. Beim Abspiel wird gewartet, bis der Mitspieler bereit ist, denn Ball anzunehmen, erst dann wird gepaßt. Es sollte möglichst nicht hinterhergeschaut werden, wie der Ball vom Mitspieler gefangen wird, sondern sofort mit einer Brustgrätsche in den Wasserballkraulspurt übergegangen werden. Der Spieler an der Spitze dreht sich dazu kurz in die Bauchlage, schwimmt zwei oder drei Züger und dreht sich dann wieder auf den Rücken.
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Aufziehen

Es wird normal im Spurt gedribbelt. Auf Pfiff, an Markierungen oder alle 6 Züge wird der abgestoppt, sich senkrecht ins Wasser gestellt und der Ball aufgenommen. Nach 3 bis 4 Mal kräftigen Aufziehens (Schuß antäuschen) wird der Ball wieder vor sich auf das Wasser gelegt und mit einer Brustgrätsche gestartet.
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Hintereinanderschwimmen

Zwei Spieler schwimmen in 3m Abstand hintereinander. Der Vordermann dribbelt mit dem Ball 3 bis 4 Züge, dreht sich um und spielt seinem Mitspieler, der seinerseits abgestoppt und senkrecht im Wasser steht, den Ball auf die Hand. Der legt ihn sich vor und dribbelt seinerseits solange, bis sich der Vordermann wieder herumdreht, um den Ball anzunehmen. Dazu stoppt der Hintermann wieder ab, stellt sich senkrecht ins Wasser und spielt den Paß. Danach startet er wieder mit einer Brustgrätsche.
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Spielübersicht

Spiel auf kleinem Feld

Sieben Spieler bilden eine ballführende Vierer- und eine verteidigende Dreier-Mannschaft. Das Spielfeld hat ca. ein Größe von 4 mal 4 Metern. Die Vierermannschaft spielt sich nun den Ball zu, während die verteitigende Mannschaft dies zu verhindern sucht. Der Ball muß immer zum freien Spieler gepaßt werden. Er darf nur gepaßt werden, wenn man auch wirklich angegriffen wird. Also Nerven behalten und schon vor dem Fangen des Balls nach eventuell freien Mitspielern ausschau halten. Den Ball nach dem Fangen oben behalten und nicht auf das Wasser legen. Beim Rechtshänder die linke Schulter zur Spielfeldmitte, um den Ball abzuschirmen. Beim Passen nicht zulange warten, bis der Verteidiger so dicht ist, daß man den Ball nicht mehr spielen kann. Kommt der Paß aufs Wasser oder auf links, so sollte er immer mit einer Vorwärtsdrehung aufgenommen werden. Alle anderen Aktionen dauern zu lange und der Ball geht verloren. Wenn der Paß eines Spielers abgefangen wird, muß dieser in die Verteidigung und der Verteidiger wird zum Angreifer. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, kann das Feld noch verkleinert werden oder bei Feldvergößerung dafür gesorgt werden, daß sich die Angreifer schwimmend bewegen.
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Ball passen mit Kreisaufstellung

Für diese Übung benötigt man ungefähr sieben Spieler. Sechs stellen sich im Kreis auf einer geht in die Mitte. Der Mittelmann hat einen Ball und spielt ihn gegen den Urzeigersinn zu den Außenspielern, die ihn wieder zurückpassen. Gleichzeitig wandern auf dem Kreis ein oder zwei Bälle mit dem Urzeigersinn im Kreis herum. Es darf nur gepaßt werden, wenn der Mittspieler den Ball annehmen kann. Ist dies nicht möglich, wird entweder kurz gewartet oder der Spieler übersprungen und zum folgenden gepaßt. Die Bälle sollen zügig gespielt werden. Jeder Mitspieler muß den Mittelmann und seine Nachbarn beobachten, da er jederzeit den Ball bekommen kann.
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Tricks

Verteidgung im Angriffshalbkreis

Zwei Spieler bilden ein Angreifer/Verteidigerpärchen. Beide tun so, als wenn sie im Angriffshalbkreis um das Tor liegen. Der Angreifer versucht nun am Verteidiger vorbei einzuschwimmen. Der Verteidiger drückt mit seinem gestreckten Arm kurz gegen die Schulter seines Gegners, wenn dieser die Brustgrätsche zum start macht. Dies hat zwei Vorteile. Erstens nimmt man dem Gegner viel von seiner Antrittsgeschwindigkeit und zweitens übernimmt man als Verteidiger den Schwung im mit den Angreifer mitzuschwimmen. Das drücken darf nur sehr kurz dauern, da sonst der Schiedsrichter pfeiffen könnte. Gefährlicher ist jedoch, daß der Angriffsspieler den Verteidiger beim Handgelenk packt sich vorbeizieht. Dies sollte vom Angreifer so durchgeführt werden, daß es wie ein Kraularmzug aussieht, um den Schiedsrichter nicht aufmerksam zu machen. Wenn der Angreifer am Verteidiger vorbei ist, sollte er sofort vor den Verteidiger schwimmen, so daß dieser einen Bogen schwimmen müßte, um erneut zu überholen. Mancher Verteidiger macht den entscheidenden Fehler und greift dem Angreifer in die Schulter oder schwimmt auf, was leicht zu einer Hinausstellung führen kann.
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Richtungswechsel des Angriffs

Wenn die angreifende Mannschaft den Ball verloren hat, sollter der nun verteidigende Spieler in den Weg seines Mitspielers schwimmen, um ihn nach außen abzudrängen oder aufschwimmen zu lassen. Beides behindert den Angreifer, so daß dieser nicht überholen kann.
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Verteidigung im Center

Die Verteidigung des angreifenden Centerspielers wird grundsätzlich von der Seite durchgeführt. Dazu liegt der Verteidiger bei einem Rechtshänder auf der linken Seite in Schwimmlage. Schwimmlage bedeutet, daß man flach auf dem Wasser liegt. Dadurch hat man jederzeit die Möglichkeit mit einer Brustgrätsche am Angreifer vorbei zu gehen oder ihm zu folgen, wenn er sich schnell löst. Auf keinen Fall sollte man senkrecht im Wasser stehen, da man lange braucht die Schwimmlage zu erreichen, um einem Gegner zu folgen. Geleichzeitig bietet man eine große Fläche, an dem sich der Angreifer abdrücken kann. Ebenso ist es dann möglich, daß der Angreifer den Verteidiger am Hosenbund packt und man nur noch wenig Chancen hat freizukommen.Der Verteidiger versucht seinen Gegner ständig zu beschäftigen. Es darf ihm nicht gelingen, sich optimal ins Wasser zu legen, um den Ball anzunehmen. Zuspielenden Angreifern wird es erschwert, den optimalen Anspielpunkt zu finden und man hat als Verteidiger die Chance den Ball zu "fischen". Es gibt zwei Sorten von Angreifern. Die erste Klasse beugt den Oberkörper in der Centerposition nach vorne, um mit einer Grätsche zuerst am Ball zu sein. Es geht nicht sosehr darum, ein Tor zu erzielen, sondern einen Freistoß zu erarbeiten. Als Verteidiger ist es günstig, mit der linken Hand zum Ball zu gehen und dabei kurz mit der rechten Hand an der rechten Hüfte des Gegners zu ziehen, um gleichzeitig beim Ball zu sein. In der Regel gibt es dann einen Freistoß.Die zweite Klasse von Gegnern liegt mit leicht nach hinten gebeugtem Oberkörper im Wasser. Die Arme sind seitlich abgespreizt, so daß man nicht ohne weiteres mit einer Grätsche am Gegner vorbeiziehen kann. Entscheidend ist es, den Moment abzupassen, in dem der Center zum Ball geht und ihn aufnimmt. Man sollte nicht hinter dem Gegner auf die rechte Seite wechseln, da dieser dann in einer Vorwärtsdrehung das Tor machen kann.
[Inhaltsverzeichnis]