Liebe Mitglieder des Familienverbandes Weischede e.V.
Bis zum 1. April 2002 waren insgesamt 74 Familien bzw. Einzelpersonen unserem Familienverband Weischede e.V. beigetreten. Wir freuen uns, als neue Mitglieder sehr herzlich in unserem Familienverband begrüßen zu können (Stand September 2002):
Frau Christel Finzel, Würzburger Ring 43, 91056 ErlangenAustritte:
Herrn Heinz-Ullrich Große-Weischede, Am hohen Berg 8, 34632 Reptich
Udo Kleine-Weischede, Hammer Nr. 3, 96215 Lichtenfels-SchneyDer Vorstand
Dirk Kleine-Weischede, Weidhausener Str. 41, 96247 Michelau-Lettenreuth
Das Dortmunder Katharinenkloster und der Erlehof in Westhofen (Schluss)
Catharina Elisabeth Schulz, verw. Weischede, geb. Trompeter starb am 21. Juli 1803 in Westhofen. Der Gewinnbrief aus dem Jahre 1750, in dem Jacob Georg Weischede den Selter-Hof übernommen hatte, lautete wie folgt:
„Wir Joan Jacob Klöcker Prior, Sibilla Aloysia Jansen
Würdige Frau, Maria Catharina Saalmann Suppriorin, Anna Adelheidis
Herestorff Keluarin, for sämbtliche Capitular Juffern des Gotteshauß
S.Catharina binnen Dortmund; thun Kund und bekennen Vor uns und unßere
nachkömlinge, Das Wir krafts dießer Notulen, mit Vorwißen
und Willen Anna Eva Habich, Wittib Bernhard Balduin Weischede letzte pfächterin
Unßeres so genandten Selters Hof und Guth in Westhofen, wie auch
mit Willen ihres ältesten in Königliche Preußische Kriegs
Dienste, ohne Hofnung darauß loß zu werden, und in Schlesien
weit abwesenden Sohn Johan Friderich Weischede, Ihrem Zweyten Sohn Jacob
Georg Weischede und deßen künftige Braudt Unser Erbhof und guth
zu Westhofen, das Salters Hof und Guth genandt, wie daßelbe in und
umb Westhofen gelegen, und Jetzo sich befindet, an landt, Forste, Zweige,
Bäume und Wi-sche, sambt aller seiner Zubehörung nichts davon
ausgenohmen a dato dießes 20 schreibe zwantzig nach Einander folgende
Jahre, und länger nicht, folgender gstalt und Bedingliche, das gemelte
pfächtern unßerem Gotteshauß S.Catharina in Dortmund jährlichs
und alle Jahr umb S.Martini Bischof im Winter oder doch 14 Tage darnach
unbefange, loß frey unentgeldtlich auf unsere Kornbühne sollen
und wollen liefern, zehn Malter hart Korn halb Roggen und halb Gersten,
und fünfzehn Malter Haber reiner Marktgebiger Früchten Dortmunder
Maaße, und zwey Dienste mit Pferde und Karre, wo es unßer Closter
erforderen wird, und danebst jährlichs und alle Jahr ein feiß
Kalb von ohngefehr 40 Pfund oder 20 Pfund guter ruhr Fische davor liefern.
Wie den daneben unßerem allergn. König und Landsherrn jährlichs
und alle Jahr abstatten acht Schuldschweine oder 16 Rtlr. Dafür, Ein
Malter Roggen, Drey Malter Haber, Zwey Malter Zwey Scheffel Gerste, sechs
schwör Schilling oder so viel davon zu bezahlen ist. Falß aber
mit Ihro Königl. Majest. Einig ahnnehmliches Mittel oder Vergleich
über Kurtz oder lang sich Eräugen möchte, sölches Vortheil
soll unßerem Closter verbleiben; Neben dem solle und wolle pfächtiger
ohne einig hinder und schade unseres Clo-sters abtragen Kirch, Baur recht
sambt allen dem Hof und Guth inherirende Laste und umlaste, wie dieselbe
auch entstehen möge. Keine Neue aber ohne unßer Vorwissen
und Willen darauf machen oder Kommen laßen;
Imgleiche solle und wolle sie den Hof und Guth in aller
seiner Zubehör und Gerechtigkeit treulich bewahren, nichts davon oder
was darzu gehörig ohne Vorwißen und Willen unseres Closters
verpfachten, noch verkaufen, auch nicht auf Todtschließende Jahre,
nichts vertau-schen, beschwären, versplittern oder nirgens hin verbringen.
Zu dem solle und wolle pfächtern, falß einer
von dem anderen abtribig würde, sich der überbleibende Theil,
weder Ihre Kinder Eins auf den Hof und Guth verheyrathen oder verändern,
ohne Vorwißen, Bewilligung und abfindung wegen des Gewins mit unßerem
Closter;
Desgleichen sollen und wollen sie auf dießen unseren
Hof und Zubehörungen kein Eychen oder grob Holtz sich anmaßen
oder abstammen ohne unßeres Closters vorher Wißen und Willen,
im Nothfall aber einiges gehöltz zu nöthigen gebäuden des
Hofes sollen sölches vor-her unserem Closter Zeitlich anzeigen, und
demnach ihnen sölches auf dem Guth wan darauf vorhanden ist, so viel
nöthig angewießen werden. Da aber auch eine pfacht die andrer
zum Theil oder gantz pfächtere sollen ruhren lassen oder sie sich
in ein oder andere, in dießer Notul Einbedungenen puniten Clausulen
und Vorwarthen über Kurtz oder Lang übertretten oder mißhandelnd
gefunden werden, so sollen und wollen würklich ihres gewins und pfacht-recht
ohne einige außflucht verlüstig und entsetzet sein, außer
der Kündigen (?) darin und was sie von Uns und unserem Closter abbitten
und erhalten werden.
Ihre bereits noch lebende Mutter Anna Eva Habich sollen
und wollen auch, so lang sie bey ihm sich aufhalten und verbleiben will,
als Gott und Ihr liebenden Kindern gebühret gedulden und bey sich
behalten; Zu weßen allen Vergewißung und Einhaltung ist dieße
pfacht Notul in duplo außgefertiget von dem Zeitlichen H. Priore
und dem Anpfächterr Weischede eigenhändig unterschrieben nachdem
dieselbe vorhero deutlich und verständlich ihm vorgeleßen worden.
Auch hat der Weischede hievon ein Original exemplar zu sich genohmen und
Empfan-gen. So geschehen Dortmundt den Zwey und Zwantzigsten Aprilis des
Eintausendt sieben Hunderte und fünfzigsten Jahrs.
Johan Jacob Klöcker prior St.Catharina
Jacob Georg Weischede“
Jacob Georg Weischede hat den Ablauf dieses Pachtbriefes nicht mehr erlebt, da er am 22.11.1769 in Westhofen starb. In der nächsten Pachtperiode von 1771 bis 1791 verwaltete daher seine Witwe Catharina Elisabeth Trompeter, die am 11. April 1771 den Amtsrat Johann Henrich Schulz auf Haus Husen geheiratet hatte, mit ihrem zweiten Ehemann den Hof, der im Jahre 1800 auf ihren Sohn aus erster Ehe, Henrich Johann Weischede überging. Auch der Pachtbrief dieses Übergangs aus dem Jahre 1791 mit folgendem Wortlaut ist erhalten geblieben:
„Heut den 21ten 8tb 17 neunzig ein, erkläret unterschriebener
Prior des St.Catharinen Klosters binnen Dortmund im Nahmen desselbigen
Klosters verpachtet zu haben, gleich wie er kraft dieses verpachtet, den
hiesigem Kloster erb- und eigenthümlich zugehörenden zu Westhoven
gelegenen Selter oder Weischeder Hof, mit allen Ab- und dependentien, wie
dieselbe in und um Westhoven gelegen, und anjetzo sich befindet an die
Ehrsame Wittib Schulz genannt Catharina Elisabeth Trompette, zum behuf
ihres Sohne Henrich Johann Weischede und zwar auf zwantzig nacheinander
folgende Jahren, welche 17 neuzig ein den 19.Merz anfangen und 18 elf endigen
werden, und nit länger, und unter folgenden der Pächterin vorgehaltenen
und von ihm angelobten Bedingnüßen.
1tens soll und will die Pächterin jährlichs
und alle Jahr um Martini im 9ber loß frey und unentgeldlich auf hiesige
Klosterbühne liefern fünf Malder Roggen, fünf Maltr. Gerste,
und fünfzehn Mltr. Haber, reine marckgebige Früchten Dortmunder
Maaß, auch soll sie jährlichs hier liefern ein feistes Kalb
von ungefähr 40 Pfund oder 20 Pfund guter Ruhrfisch dafür bringen
und jährlichs praestiren zwey Dienste mit Pferd und Karren, wann und
wo es das Kloster erfordern wird. Item was an Se. Königliche Majestät
von Preußen als Landesherrn jährlichs an Schuldschwein, Roggen,
Gerste, Haber und Geld muß bezahlt werden, soll die Pächterin
ohne Zuthun des Klosters richtig abführen.
2tens Soll und will die Pächterin ohne einig Zuthun
des Klosters abtragen alten Schatz, Baur- und Kirchenrechte, Herrendienste,
fort alle dem Gut anklebende Lasten, wie sie immer Nahmen haben oder entstehen
mögen. Aber auch keine neue Lasten ohne Willen des Klosters darauf
machen oder kommen laßen. Auch will und soll die Pächterin auf
ihre eigenen Kosten ohne Zuthun des Klosters Haus und Hof und alle darzu
gehörende Gebäude in gutem Baustand erhalten: Die dazu gehörende
Ländereyen und Gründe in ihren alten Pfählen, Frechten und
Gerechtigkeiten bewahren, nichts davon versetzen, vertauschen, verkaufen,
verunterpfachten, oder auf wasserley weise alieniren oder beschweren, ohne
ausdrücklicher Einwilligung des Klosters.
3tens Sollen sie keine Eichen oder sonsten auf diesen
unseren Hof stehendes grober Gehölz ohne Consens des Klosters abstammen
oder sich anmaßen.
4tens Soll die Pächterin sich auf diesem unserem
Hof nit wieder verheyrathen ohne zuvor erhaltene Bewilligung des Klosters.
Sollte nun wieder Verhoffen die Pächterin in Haltung dieser Bedingnüßen,
besonders in Ablieferung der Pfächten nachlässig oder sonst zuwider
handelnd befunden werden, so soll und will sie ohne einige Widerrede ihres
Gewinns und Pachtrechts verlustig und gänzlich entsetzet seyn.
Alle diese Bedingnüßen sind der Pächterin
und ihrem Sohn in Gegenwart unterschriebener Zeugen deutlich vorgelesen
worden, und selbe versprechen treulich zu halten.
Zu Urkund deßen haben wir diese Pachtnottul beyderseits
in duplo eigenhändig mit hier benennten Zeugen unterschrieben, mit
Beysetzung des klösterlichen Siegels. Also ohne Betrug und Arglist
geschehen.
Dortmund ao et die ut sup:
F. Beiesfel Prior mppria
Cathrinne Elisabet Weischede genanndt Schultz
Hen. Fr. Weischede
Hermanus Wenner als Zeugen
Hermann Schwoll als Zeuge
Heut. Dato ist für diesmal ohne praejudice der Gewinn
bezahlet worden mit 40 schreibe vier-zig Rtlr. Und einen Rtlr. Schreibgeld.
F. Beisfel Prior mppria
Bey der ao 1791 den 21ten 8ber geschehener Verpachtung
des Weischeder Hofs zu West-hoven ist accordirt worden, daß diese
20 Jahren so lang die letzte Pachtnottul dauert, das die gemelte Kalb oder
20 Pfund Ruhrfische, und die 2 schuldige Diensten jährlichs sollen
abge-macht werden mit vier Rtlr. Hiesigen Cour. Doch mit dem Vorbehalt,
daß nach Endigung dieser Pachtjahren es bey denen alten Schuldigkeiten
bleiben solle, oder ein neuer accord darüber gemacht werde. Zu Urkund
deßen haben wir diesen Nebencontract beyderseits eigenhändig
unterschrieben. Dortmund die et anno ut supra.
Fr. Beisfel prior
Hen. Fr. Weischede
Henrich Joh. Weischede heiratete am 8. Mai 1800 in Westhofen Anna Clara Helena Conradi-ne Klewitz (* 21.12.1777 in Wellinghofen, + 29.3.1854 in Westhofen), Tochter des Christian Klewitz aus Wellinghofen. Sie hatten vier Kinder.
Henrich Johann Weischede, der sich Gutsbesitzer nannte, starb am 25.5.1845 in Westhofen an einem Schlaganfall. Zu dieser Zeit bewirtschaftete schon sein Sohn Philipp Friedrich Adolph den Hof.
Nach den Koalitionskriegen (1793-1800) kam die ehemalige Reichsstadt Dortmund im Jahre 1803 an den Fürsten Wilhelm von Oranien-Nassau. Da dieser sich durch Grundstücksverkäufe Geld zu verschaffen suchte, hob er 1803 das Katharinen- sowie auch das Franziskanerkloster auf. Die Besitzungen wurden zugunsten des Fiskus eingezogen. Nach der Schlacht von Jena und Auerstädt (1806) wurde Dortmund dann ein Bestandteil des neu gebildeten Großherzogtums Berg. Da Napoleon wenig später ein Gesetz erließ, das alle Hörigkeit, Leibeigenschaft und Lehnsverhältnisse ohne die Ablösung der grundherrlichen Lasten möglich machte, kam Henrich Johann Weischede nach Ablauf des alten Pachtvertrages 1811 seinen Pachtzahlungen zunächst nicht mehr nach. Auch versuchte er, wegen der zu zahlenden Grundsteuern ein Drittel an der Hofespacht zu kürzen. Als nun nach der Völkerschlacht bei Leipzig am 29. Oktober 1813 das Großherzogtum Berg und damit auch Dortmund zu Preußen kam, bemühte sich die preußische Regierung in den Folgejahren, Ordnung in die Pachtver-hältnisse der Bauerngüter zu bringen. Die Verhandlungen mit dem Gutsbesitzer Henrich Jo-hann Weischede und später mit seinem Sohn Philipp Friedrich Adolph über die zu zahlende Pacht und die zu leistenden Grundsteuern zogen sich bis Ende 1844 hin. Am 16. November 1844 wurde dann folgendes Schriftstück aufgesetzt:
„Dortmund d. 16. November 1844
Regulirung der gutsherrlichen Abgaben und Rechte an dem
Weischede-Gewinngute zu Westhofen betreffend.
Durch diese Hochverehrliche Verfügung ist das erbliche
Nutzungsrecht des Colonen Weischede in Folge des angetretenen Beweises
anerkannt worden und bin ich ferner angewiesen worden, dahin zu wirken,
daß die gutsherrlichen Abgaben und Rechte mittelst eines freiwilligen
Verwandlungs-Rezeßes in fixe Renten verwandelt werden.
Nach der in Duplo anliegenden Regulirungsberechnung hat
sich für sämtliche Abgaben und Verpflichtungen des Weischede
eine Jahresgeldrente von 152 Rtlr. 24 Sgr. Einen Gewinnnachtrag von 86
Rtlr. 20 Sgr. Herausgestellt, welche aber der jetzige Hofbesitzer Friedrich
Philip Adolph Weischede dem anliegenden Verwandlungs-Rezeße und protokollarischen
Ver-handlung vom heutigen Tage zufolge zu leisten resp. zu zahlen übernommen
hat.“
Nach der Aufteilung der Holzrechte in der Reichsmark gehörten zum Selter-Gut insgesamt 103 Morgen und 14 Ruten an Ackerland, Weiden und Holzungen.
Als Philipp Friedrich Adolph Weischede, der unverheiratet blieb, am 7. Januar 1850 im Alter von 46 Jahren an der Wassersucht starb, lebten noch seine Mutter – sie starb am 29. März 1854 mit 76 Jahren – und seine ältere Schwester Sophia Henriette, die am 26. Mai 1827 in Schwerte den Kaufmann und Küster Friedrich Krakrügge geheiratet hatte. Da die Schwester nicht erbberechtigt war, ging der Selter-Hof nach seinem Tode an Carl Friedrich Neuhaus (1823-1885), der im Jahre 1850 die am 11. April 1829 geborene Sophie Henriette Theodora Trompeter, die Großnichte der Catharina Elisabeth Schulz, verw. Weischede, geb. Trompeter, geheiratet hatte. Heute bewirtschaftet Heinrich Wilhelm Klempt den Hof.
Quellen und Literaturhinweise:
O. Bierhoff: „Hermann Weischede (1628-1720), Bürgermeister
von Westhofen“, Heimatblätter für Hohenlimburg und Umgebung,
Hefte 4-6 (1961)
W. Hücker: „Güter- und Einkünfteverzeichnisse
des Katharinenklosters zu Dortmund“, Codex traditionun Westfalicarum, Bd.8
(1985), Münster
Kirchenbücher der ev. Kirchengemeinde Brackel
Kirchenbücher der ev. Kirchengemeinde Wellinghofen
Kirchenbücher der ev. Kirchengemeinde Westhofen
L. Nieland: „Der Reichshof Westhofen im Mittelalter“,
Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Bd.50,
Dortmund (1953)
K. Prümer: „Bilder aus Alt-Dortmund“, Verlag C.L.
Krüger, Dortmund 1925
F.W. Saal: „Das Dortmunder Katharinenkloster“, Dortmunder
Beiträge Bd. 60 (1963) S. 1 ff
Staatsarchiv Münster, Katharinenkloster in Dortmund,
Urkunde Nr. 125
Staatsarchiv Münster, Regierung Arnsberg III A,
Fach 266, Nr. 26
Staatsarchiv Münster, Rentamt Dortmund, Akten Nr.41
L. von Winterfeld: „Geschichte der freien Reichs- und
Hansestadt Dortmund“, Ruhfus-Verlag Dortmund, 4. erw. Auflage (1963)
F. Zumbusch: „Geschichte des Katharinenklosters zu Dortmund
und des Dorfes Kirchlinde“, Dortmunder Beiträge Bd. 11 (1902)
S. 17 ff
Prof. Dr. Klaus Kleine-Weischede
‚Karl von Dortmund’ wurde der Kaufmann Karl Kleine-Weischede von vielen seiner Kolle-gen und Freunde genannt; denn er war ein beliebter, unternehmungslustiger, großzügiger und geselliger Mensch. Er wurde am 17. Dezember 1894 in Dortmund als Sohn des späteren Zugführers Karl Wilhelm Kleine-Weischede und Friederike, geb. Maas geboren. Seine Eltern hatten in der Dortmunder Ackerstraße (später: Harnackstraße 13) ein Haus gekauft, in dem auch einige Jahre der Bruder des Vaters, Ludwig Heinrich Kleine-Weischede mit seiner Familie zur Miete wohnte. Karl Kleine-Weischede hatte noch zwei Geschwister: Ernst, geboren am 29. Januar 1897 in Dortmund , und Hedwig, geboren am 29. August 1900 in Dortmund.
Nach der Volksschule besuchte er die Oberrealschule (später: Bismarck-Realgymnasium) bis zur Mittleren Reife und machte danach eine kaufmännische Lehre.
Karl Kleine-Weischede als Soldat im 1.Weltkrieg
Während des 1.Weltkrieges diente Karl Kleine-Weischede beim Grenadier-Regiment ‚Königin Olga 119’ und wurde nach Kriegsende als Leutnant der Reserve entlassen. Am 17. Juni 1919 heiratete er in Dortmund Elfriede Habbes, geboren am 19. September 1892 in Lünern, die Tochter des Kaufmanns Heinrich Habbes und der Friederike Henriette Luise, geb. Biermann aus Lünern. Das junge Paar übernahm das Lebensmittelgeschäft am Ketteler Weg 1, das Heinrich Habbes 1916 als Filiale seines Geschäftes an der Sölder Straße (später: Robert-Koch-Straße) eröffnet hatte. Die Waren wurden vom Lebensmittel-Großhandel ‚Legro’ bezogen, in deren Gremien sowie in der Industrie- und Handelskammer Karl Kleine-Weischede mitarbeitete.
Elfriede, geb. Habbes
Karl Kleine-Weischede
Am 9. Oktober 1920 wurde in Dortmund die Tochter Ilse Elfriede geboren. Sie heiratete am 6. Januar 1940 den am 28. Januar 1915 in Pirmasens geborenen Offizier Franz Heinrich Ambrosius.
Franz Heinrich Ambrosius und Ilse Elfriede, geb. Kleine-Weischede
Im Jahre 1931 bezog Karl Kleine-Weischede mit seiner Familie das Einfamilienhaus am Ketteler Weg 39 a, das heute (2002) die Enkelin Birgit Ambrosius bewohnt. Zwei Jahre später wurde das Lebensmittelgeschäft durch umfassende Baumaßnahmen modernisiert und erweitert.
Vorn rechts das Lebensmittelgeschäft Kleine-Weischede
nach dem Umbau
Am 26. Dezember 1938 verunglückte Karl Kleine-Weischede im Alter von erst 44 Jahren tödlich mit dem Auto. Das Geschäft führte seine Ehefrau mit der einzigen Tochter bis Ende der 50-er Jahre weiter. Heute dient das Gebäude als Wohnhaus. Elfriede Kleine-Weischede, geb. Habbes überlebte ihren Ehemann um 50 Jahre. Sie starb am 26. März 1989 hochbetagt im Fritz-Heuner-Heim in Dortmund-Eichlinghofen.
Zurück zur Frage: Wer war ‚Karl von Dortmund’? Für die Post war das damals jedenfalls kein unlösbares Problem; denn eines Tages erreichte Karl Kleine-Weischede die Postkarte eines Freundes, auf der als Anschrift nichts weiter stand als eben ‚Karl von Dortmund’.
Prof. Dr. Klaus Kleine-Weischede
Gemeinnützigkeit unseres Familienverbandes
Nach zähem Briefwechsel und Telefonaten in der Zeit vom 30.1. bis 11.6.2002 ist es dem Vorstandsvorsitzenden gelungen ‚unter dem Dach des Zwecks der Heimatkunde und der Heimatpflege’ die Anerkennung unseres Familien-Verbandes als gemeinnützig zu erlangen. Danach sind in Zukunft Spenden an den Familienverband steuerlich abzugsfähig, die Jahresbeiträge leider nicht.
Der Vorstand
Familiennachrichten:
Karolene Frances Michelle Brown, * 31.3.2002. Eltern: Gerard u. Dr. Antje Brown, geb. Große-Weischede
Jost Kleine-Weischede , Dipl.-Ing. Maschinenbau, * 26.11.1966
in Dortmund-Kirchhörde,
oo 7.6./ 8.6.2002 in Kamen/Weddinghofen Sabine Weber
(kath.), Lehrerin, * 26.6.1975 in Unna
Wir gratulieren sehr herzlich!
Drittes Familienverbandstreffen am 27. September 2003 in Unna
Wir laden schon heute alle Mitglieder sowie interessierte Gäste zu unserem 3. Familienverbandstreffen am 27. September 2003 nach Unna ein und hoffen auf eine zahlreiche Beteiligung. Tagungshotel wird der Katharinenhof am Bahnhof, Bahnhofstr. 49, 59423 Unna, Tel.: 02303-920-0 sein, d.h. man kann auch mit der Bundesbahn anreisen . Folgender Programmablauf ist vorgesehen:
Bis 11 Uhr Eintreffen im Hotel Katharinenhof
Ab 11 Uhr:
1. Begrüßung und Bericht über den Verein
Prof. Kleine-Weischede
2. Kassenbericht A. Großweischede
3. Bericht der Kassenprüfer
D. Kleine-Weischede
4. Entlastung des Vorstands
5. Entlastung der Kassenprüfer
6. Neuwahl des Vorstands
7. Neuwahl der Kassenprüfer
8. Verschiedenes
9. Vortrag: „Die Grafschaft Mark, die Ortschaft
Hemmerde und die Lage der Bauern“ Prof. Kleine-Weischede
Nach dem Mittagessen besteht die Möglichkeit, an einer Stadtführung durch Unna teilzunehmen. Anschießend gemütliches Beisammensein im Hotel. Termin bitte vormerken!!!
Der Vorstand
Anschriften der Vorstandsmitglieder
Prof. Dr. Klaus Kleine-Weischede: | Keilhaustr. 13, 44225 Dortmund (Vorsitzender) Tel.: 0231-716771,
e-mail: kleine.weischede@ cityweb.de |
Dr. med. Wiltrud Großweischede: | Bismarckstr. 65, 14109 Berlin (stellv. Vors.) Tel.: 030-80402683,
e-mail: grossweischede-Berlin@t-online.de |
Winfried Weischede: | Brobecke 10, 58802 Balve-Garbeck (Schriftführer)
Tel.: 02375-1743
e-mail: domusblockhaus@aol.com |
Annemarie Großweischede: | Elvekumer Weg 26, 41542 Dormagen (Schatzmeisterin) Tel.:
02133-71107
e-mail: grossweischede@planet-interkom.de |
Bankverbindungen: | Konto-Nr. 1312 704 00, Dresdner Bank AG, Dormagen, BLZ 300 800 00 |
Adresse im Internet: | www.go.to/weischede bzw. www.geocities.com/weischede |