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Sebstverletzung
von Sad

Ich bin ein 15-jähriges Mädchen-nach außen hin selbstbewusst und stark. Nie hätte einer gedacht, dass ich Probleme haben könnte. Niemals. Aber ich kann nur nicht drüber sprechen. Ich habe eine einzige Freundin, der ich meine Sorgen anvertraue. Familie? Mit der kann ich nicht sprechen. Konnte ich noch nie. Egal, um was es ging, neuer Freund, Stress mit Freunden oder was auch immer, ich brachte es einfach nicht fertig. Alle meine Freunde kamen mit ihren Problemen immer zu mir. Sie dachten wohl, jemand der anscheinend selbst keine Sorgen hat, kann sich ruhig um die anderer kümmern.

Ich hab ihnen einerseits wahnsinnig gern geholfen, aber irgendwann kam ich mir immer ausgenutzt und hintergangen vor. Denn immer, wenn ich den Versuch machte, über meine Probleme zu reden, nahm es keiner ernst.
"Probleme-DU??? Kann nicht sein!!" So zog ich mich nach und nach in mich selbst zurück. Suchte andere Wege, meine Probleme zu bewältigen. Und es kamen immer mehr: Intrigen, Schulstress, Liebeskummer, Streit mit Eltern und Freunden. Nach einem Urlaub im Sommer mit vielen Freunden, stand ich plötzlich allein da. Keine Freunde mehr. Niemand. Ich hatte alles, was ich gehabt hatte verloren.
Alles.
Denn meine Freunde hatten mir alles bedeutet!

Ich ritze mir seit 3 Jahren die Arme auf. Täglich. Für mich gibt es keinen anderen Weg mehr, meine Sorgen zu vergessen-auch wenn es nur für einen kleinen Moment ist. Durch den Schmerz spüre ich, dass ich noch lebe, auch wenn es oft besser wäre, ein klein wenig tot zu sein. Ich habe niemanden zum Reden.
Na ja, doch, wahrscheinlich schon: meine Familie, meine liebe Schwester und meine einzige Freundin. Aber ich traue mich nicht, etwas zu sagen.

Ich bin doch so stark, mir kann keiner was anhaben. Mir doch nicht! Meine Freundin hat einmal zu mir gesagt:"Lass endlich die Maske fallen!" Ich hab es versucht, aber trotzdem hat keiner gemerkt, was in mir vorgeht.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass sich schon keiner mehr für mich interessiert. Ich kann nicht ausdrücken, was mich zum Messer treibt. Für jemanden, der es nicht tut, ist es unverständlich, krank. Ich aber kann nicht mehr ohne die Verletzungen leben, man könnte es mit Drogensucht vergleichen. Und es tut nicht weh-nicht so sehr, wie meine Seele schmerzt!

Ich denke an eine Therapie, nicht um zu Ritzen aufzuhören, nur um mir mal alles von der Seele zu sprechen. Damit es einer weiß.

Schickt mir doch mal eure Erfahrungen!
sad@ymail.de
Eure Sad