Jörg Schüttauf

deutscher Schauspieler

Geburtstag:26. Dezember 1961 Chemnitz
Berufe:Schauspieler

Filmschauspieler, Fernsehschauspieler
Nation:Deutschland

Herkunft


Jörg Schüttauf wurde am 26. Dez. 1961 in Chemnitz/Sachsen in der DDR geboren.

Ausbildung


Schon als Schüler hatte sich Sch. für die Schauspielerei begeistert und in FDJ-Theatern mitgewirkt. Im Anschluß an die Schule absolvierte er zunächst eine Lehre als Tischler, um einen Studienplatz zu bekommen. Nachdem er seinen 18monatigen Militärdienst abgeleistet hatte, wurde er an der Leipziger Hans-Ott-Theaterschule angenommen, wo er nach vierjährigem Studium als Diplomschauspieler abschloß.

Wirken


Sein erstes und dauerhaftes Engagement erhielt Sch. am renommierten Hans-Otto-Theater in Potsdam, wo er sieben Jahre lang angestellt war. In Inszenierungen wie dem Klassiker "Der Revisor" mit Sch. in der Titelrolle wagte das Theater auch aktuelle politische Kritik am Funktionärswesen der DDR. Daneben war Sch. auch im Filmgewerbe der DDR sehr gefragt. Der Schauspieler, der zumeist typische Antihelden und Außenseiter verkörperte, war in etwa zehn Folgen der Krimiserie "Polizeiruf 110" mit größeren Parts zu sehen und spielte Hauptrollen in Fernsehproduktionen wie "Mit Anruf kommt der Tod" oder "Der Schlagbaum" von F. Bornemann. Für die Titelrolle in dem DEFA-Film "Ete und Ali" erhielt er 1986 den Darstellerpreis des polnischen Festivals Koczalin.

Nach der politischen Wende in der DDR und der Wiedervereinigung mit der Bundesrepublik wurde Sch. freiberuflich tätig und erhielt mit dem "Lenz" in Egon Günthers gleichnamigem Fernsehfilm (1991) rasch eine wichtige Rolle. Für seine überzeugende Darstellung des Sturm-und-Drang-Dichters wurde er mit guten Kritiken und dem Grimme-Preis belohnt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Sch. bereits den Vertrag für die beliebte Vorabend-Krimiserie "Der Fahnder" unterschrieben und trat 1992 die nicht ganz leichte Nachfolge von Klaus Wennemann an, der als "Kommissar Faber" acht Jahre lang in neunzig Folgen die Publikumsgunst erobert hatte. Mit Sch. als neuem "Fahnder" (seit Jan. 1994 im ARD) wurde die Serie insgesamt etwas aufgefrischt, statt Einzelkämpfertum des Ermittlers wurde mehr auf Teamgeist gesetzt. Auch zusätzlich zu den "Fahnder"-Dreharbeiten ist Sch., der mit seinen darstellerischen Fähigkeiten, wie Ute Fischbach meint, durch diese Rolle nicht zum "Kriminaler vom Dienst" abgestempelt werden sollte (WELT, 16.7.1992), bis heute ein vielbeschäftigter Schauspieler. Neben zahlreichen Auftritten in Serien wie "Der Landarzt" (1992) und "Liebling Kreuzberg" (1992) spielte er die männliche Hauptrolle in Nico Hofmanns Fernsehfilm "Der große Abgang" (1994). Auch dem Theater blieb er weiterhin verbunden. Drei Jahre lang bis 1995 stand er als Gast am Maxim-Gorki-Theater Berlin mit "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" auf der Bühne.

Werke


TV-Rollen: "Polizeiruf 110" (Serie), "3 Flaschen Tokayer", "Engel mit einem Flügel", "Mit Anruf kommt der Tod", "Passage", "Ritter der Tafelrunde", "Der Schlagbaum", "Frank und Robert" (alle beim Deutschen Fernsehfunk), "Großstadtrevier" (89; ARD-Serie), "Weihnachtsspecial" (ZDF), "Lenz" (91), "Der Fahnder" (seit 1992; ARD-Serie), "Der Landarzt" (92; ZDF-Serie), "Ein Fall für Zwei" (92; ZDF-Serie), "Liebling Kreuzberg" (92; ARD-Serie), "Wolffs Revier" (93; SAT.1-Serie), "Ein Mann am Zug" (93; ZDF-Serie), "Der große Abgang" (94; ARD), "Zores" (95; aus der TATORT-Reihe).

Spielfilme: "Ete und Ali" (86; DEFA).

Theaterrollen u. a.: "Der Revisor", "Lügenmaul", "Amadeus", "Was heißt hier Liebe", "A Qui" (alle am Hans-Otto-Theater Potsdam), "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" (92-95; Maxim-Gorki-Theater Berlin), "Der Bau" von Franz Kafka (95; Straßbourg).

26. Februar 1997 (MA-Journal) - SAT 1: "Viel Spaß mit meiner Frau". Dt. Verwechslungskomödie (1996) mit Jörg Schüttauf. Regie: Peter Welz.

17. März 1997 (MA-Journal) - ZDF: "Alte Liebe, alte Sünde". Dt. Fernsehfilm (1996) mit Sophie von Kessel, Jörg Schüttauf und Paul Herweg. Regie: Annon Saul.

21. November 1998 (MA-Journal) - ZDF: "Freiwild" von Wolfgang Dickmann und Dieter Klein. Darsteller: Robert Atzorn, Jörg Schüttauf, Peter Sattmann, Jutta Speidel, Michael Maertens und Jörg Gudzuhn.

Dezember 1998 (MA-Journal) - ARD: "Der Laden". Produzent: Armin Mahr. Regie: Jo Baier. Buch: Jo Baier, Ulrich Plenzdorf, nach dem Roman von Erwin Strittmatter. Darsteller: Ole Brandmeyer (Esau als Kind), Bastian Trost (Esau als Gymnasiast), Arnd Klawitter (Esau als Erwachsener), Carmen Maja Antoni (Großmutter), Martin Benrath (Großvater), Dagmar Manzel (Mutter), Jörg Schüttauf (Vater), Horst Krause (Lehrer Rumposch), Hermann Beyer (Müller Sastupeit), Nina Petri (Müllerin Sastupeit), Cosma Shiva Hagen (Ilonka Spadi), Käthe Reichel (Pobloschen), Ingo Naujoks (Phile), Christian Doermer (Dr. Trutzburg), Deborah Kaufmann (Christine), Peter Fitz (Bürgermeister Weinrich). Inhalt: Dreiteiliges Familienepos über das Leben eines Bäckerjungen aus einem Dorf in der Niederlausitz zwischen dem Ende des Ersten und des Zweiten Weltkriegs. Verfilmung nach dem autobiographischen Roman des ostdeutschen Autors Erwin Strittmatter.

Auszeichnungen


Auszeichnungen: Nachwuchspreis der DEFA, Darstellerpreis beim Festival Koczalin/Polen (86; für "Ete und Ali"), Grimme-Preis (91; für "Lenz"), 1. Preis des Französischen Theaterfestivals, Saarbrücken.

Familie


S. ist nicht verheiratet und hat eine Tochter Anna (geb. 1993).

Adresse


c/o Agentur Astrid Rahn, Nazarethkirchstr. 53, 13347 Berlin; FAX: 030/4 56 61 30

 
 


©Munzinger Archiv, 12/96 (br)
Stand der Ergänzungen: Dezember 1998